Wie trennt man sich eigentlich richtig? Darauf gibt es beim Thema Müll leider nicht die eine Antwort.
Unsere Autorin Jana Walther hat sich über den deutschen Flickenteppich zum Thema Mülltrennung informiert und ein paar wertvolle Tipps für dich zusammengetragen
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1,3 Kilogramm pro Tag: Genau so viel Müll produziert jeder von uns laut Statistischem Bundesamt im Schnitt innerhalb von nur 24 Stunden. Aufs Jahr gerechnet sind das pro Kopf 475 Kilo! Grund genug, sich in dieser Kolumne dem großen Thema Müll einmal anzunähern. Worauf gilt es bei der Entsorgung von Papier, Essensresten, Kassenbons und Co. zu achten? Was sind die häufigsten Fehler beim Mülltrennen und wie können wir vielleicht weniger Abfall produzieren? 

Flickenteppich Mülltrennung

Zunächst einmal: Wie leider so häufig in unserem föderalistischen Deutschland herrscht ein gigantischer Flickenteppich, was das Thema Mülltrennung betrifft. Das heißt: Jedes Land und dazu manchmal auch jeder Kreis kocht seine eigene Müllsuppe. Sich bei der zuständigen kommunalen Abfallentsorgung zu informieren, bleibt also nicht aus. Dennoch habe ich mich einmal genauer umgehört und ein paar wertvolle Tipps zur Trennung von Müll für diese Kolumne herausgefunden.

Warum ist das Trennen von Verpackungen, alten Glasflaschen und Essensresten überhaupt so wichtig? Ganz einfach: Weil sich Wertstoffe wie zum Beispiel Metall, Papier oder eben Glas und auch Kunststoff auf diese Weise besser recyclen lassen und somit wiederverwertet werden können. 

Blick in einen Container mit Weissglas

Der beste Müll ist natürlich der Müll, der gar nicht erst anfällt. Hierfür haben wir bereits in den vergangenen Haushaltskolumnen einige Tipps zusammengestellt – vom Einkochen und Einfrieren über die richtige Lagerung im Kühlschrank bis hin zur optimalen Planung des Wocheneinkaufes: 

Fällt dennoch Müll an, heißt es: Ab in den richtigen Eimer bzw. die richtige Tonne damit. Dabei gilt grundsätzlich: Je weniger im Restmüll landet, desto besser. Denn dieser wird oftmals am Ende auf einer Deponie verbrannt. Biomüll ist natürlich besonders wertvoll, denn aus ihm machen die Abfallwirtschaftsbetriebe Kompost. Du kannst natürlich auch deinen eigenen Kompost herstellen oder aber einen passenden Biomülleimer mit Kompostierfunktion verwenden, der dank eines speziellen Substrats schon im Eimer selbst Kompost produziert.  

Was gehört in die gelbe Tonne oder den gelben Sack? 

Die gelbe Tonne oder der gelbe Sack sind für die meisten von uns das größte Mysterium bei der Mülltrennung. Einige suchen noch immer akribisch nach dem grünen Punkt auf der Verpackung – doch der ist bereits seit 2009 nicht mehr ausschlaggebend. Grundsätzlich gilt: Alle Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium und Weißblech (z. B. Konserven, Folien, Zahnpastatube) landen in dem gelben Müll. Auch sogenannte Verbundverpackungen wie die Milch- oder die Saft-Tüte gehören hier rein. 

Einige Städte haben bereits eine sogenannte Wertstofftonne eingeführt. Sie ersetzt den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne. Hier dürfen nicht nur Verpackungen, sondern auch andere Dinge wie beispielsweise der kaputte Kochtopf oder die alte Rührschüssel drin landen. Manchmal werden hier sogar ausgemusterte Elektrogeräte gesammelt – Bitte informiere dich bei deiner örtlichen Abfallentsorgung.

Die häufigsten Fehler beim Mülltrennen 

Zu den häufigsten Fehlern beim Mülltrennen gehört übrigens, dass stark verschmutzte Verpackungen und Papiere den Weg in die falsche Tonne finden. Das erklärt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein auf Nachfrage. „Leere Verpackungen müssen nicht ausgespült werden, sollten aber löffelrein sein, um in der gelben Tonne oder dem gelben Sack zu landen. Ist das nicht der Fall, gehört die Verpackung in die Restmülltonne“, sagt Levke Schwanz, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.  

Auch Fax- und Thermodruckerpapiere (zum Beispiel Kassenbons), imprägnierte und beschichtete Papiere wie Backpapier, sowie gebrauchte Taschentücher oder Fotos gehören in den Restmüll und nicht in die Papiertonne, wie viele Menschen noch immer annehmen würden. „Die gelbe Tonne wird sehr oft als ´Plastiktonne´ verstanden. Hier können Verbraucher*innen jedoch in der Regel alle Lebensmittelverpackungen, die nicht aus Papier oder Glas bestehen, entsorgen. Das schließt Konservendosen, Alu-Schalen oder Coffee To-Go-Becher mit ein“, so die Expertin weiter.

Das sind die TOP drei Tipps der Verbraucherzentrale zur Trennung von Müll 

1. Verpackungen sollten in ihren einzelnen Bestandteilen entsorgt werden. So gehören der Aluminiumdeckel und der Becher eines Joghurts zwar gemeinsam in die gelbe Tonne, sollten vorher aber voneinander getrennt werden. Bei genauem Hinschauen sind mittlerweile immer häufiger Hinweise auf Verpackungen zur korrekten Entsorgung zu finden.

2. Alte Batterien und Altglas gehören nicht in die Restmülltonne. Am besten wird dieser Müll gesondert gesammelt und beim Weg zum Einkaufen im Glascontainer und beim Handel entsorgt. 

3. Damit Lebensmittel gar nicht erst im Müll landen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum als Orientierungshilfe nutzen und verstärkt auf die eigenen Sinne vertrauen, Lebensmittel richtig lagern und Reste kreativ verwerten, einfrieren oder verschenken. 

Außerdem gilt: Unbedingt bei der Kommune über die gewünschte Mülltrennung informieren. Meist bieten diese übersichtlichen Schaubilder oder Infoblätter zum einfachen Verständnis an. Du kannst nach deiner kommunalen Abfallberatung per Postleitzahl suchen. Ein Service auf der Webseite der dualen Systeme.

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