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Preiswert einkaufen. Welche Tools sind hilfreich und worauf kann man sonst noch achten? Damit hat sich unsere Kolumnistin Jana im Januar beschäftigt. Und hat ein paar Tipps zusammen getragen, die Geld sparen und das Planen erleichtern können.
Was macht eigentlich eine gute Hauswirtschafterin oder einen Hauswirtschafter aus? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich im vergangenen Jahr einen Artikel über die berufsbegleitende Ausbildung gelesen habe. Der Beruf wird meiner Meinung nach definitiv unterschätzt – zumal in jedem von uns auch ein Teil davon steckt. Denn wir alle haben unsere Wäsche zu waschen, Lebensmittel einzukaufen oder die eigenen vier Wände – zumindest einigermaßen – sauber zu halten. In meiner neuen Kolumne nehme ich euch deshalb in diesem Jahr mit auf eine Reise durch die Welt des Kochens, Waschens, Putzens und Einkochens. Einmal im Monat knöpfe ich mir ein hauswirtschaftliches Thema vor und versuche herauszufinden, worauf es dabei ankommt und mit welchen Kniffen uns das Leben zumindest ein bisschen erleichtert werden kann. Diesen Monat: Wie kaufe ich sinnvoll und sparsam ein?
Niemals hungrig einkaufen gehen – diesen Rat kennt vermutlich jeder und jede von uns. Und ich wette, wir alle haben schon mal den Fehler gemacht und sind mit knurrendem Magen durch die Supermarktregale gewandelt und haben allerlei Zeug in den Wagen gelegt, das wir sonst vermutlich nicht gekauft hätten. Doch es gibt noch ein paar mehr Tipps, wie sich der Einkauf sinnvoll und dazu noch kostengünstiger gestalten lässt. Hier meine Top Five der Einkaufs-Tipps.
1. Die Einkaufsliste ist das A und O
Wer sich vorher überlegt, was er einkaufen möchte, spart im Supermarkt garantiert Geld – und verschwendet weniger Lebensmittel. Es lohnt sich daher wirklich, am Sonntag mal eine halbe Stunde Zeit zu investieren und in Ruhe zu planen, was in der nächsten Woche auf den Teller kommen soll. Dabei raten Expertinnen und Experten von der Verbraucherzentrale, pro Woche einen großen Einkauf zu machen. Frische Lebensmittel oder Kleinigkeiten können dann spontan noch dazugekauft werden.
Inspiration für meinen Wochenplan liefern mir meine etlichen Kochbücher und auch Apps wie „Krautkopf“ oder „Kptn Cook“. Bei Krautkopf findest du zum Beispiel je nach Saison eine Auswahl passender Rezepte. Auch bei Kptn Cook gibt es Koch-Inspiration. Der Clou dabei: Du wirst nicht gleich komplett erschlagen, denn es werden täglich nur drei Gerichte präsentiert. Seit Kurzem bin ich auch ein großer Fan der Netflix-Serie „Foodhacks mit Nadiya Hussain“. Die englische Köchin gibt praktische Tipps – insbesondere für Menschen, die wenig Zeit haben. Dazu kommt noch mein all time favorite: die schnelle und einfache Feierabendküche von der Kieler Foodbloggerin „Kochkarussell“.
Bei der Planung für den großen Wocheneinkauf unbedingt auch die kommenden Termine berücksichtigen: Habe ich Mittwoch nicht einen Auswärtstermin und esse vermutlich unterwegs? War das dieses Wochenende mit dem Grünkohlessen bei Schwiegermama und bekommen wir nicht immer Reste mit, die gefühlt die nächsten drei Tage ausreichen?
Haben wir uns also überlegt, was nächste Woche ansteht und auf den Teller kommen soll, geht es ans Listen schreiben. Ich benutze gerne die App „todoist“, die ich auch mit meinem Partner teilen kann, sodass er auf einem Blick sieht, was eingekauft werden soll. Es gibt auch andere Anbieter wie „Bring“ oder „out of milk“. Der klassische handgeschriebene Einkaufszettel tut es aber natürlich auch. Hauptsache ist, mit Plan einkaufen zu gehen.
2. Vorräte checken
Bevor es aber mit der Liste auf den Markt, in den Supermarkt oder wo auch immer ihr eure Lebensmittel einkauft geht, lohnt sich ein Blick in die Küchenschränke. Wer hat ihn nicht, diesen einen vollgepackten Vorratsschrank, bei dem man überhaupt nicht weiß, was sich in zweiter Reihe verbirgt, geschweige denn in der hintersten Ecke, an die man ohnehin nur mit einem Tritt rankommt. Wir kennen ihn doch alle – und wir sollten ihn ganz schnell beseitigen.
Für die Hardliner unter euch kommt jetzt alles auf den großen Tisch und wird nach und nach aufgebraucht. Vorher darf es nicht wieder in den Schrank! Ich persönlich bin eher eine Verfechterin der soften Methode und greife mir seit dem Jahreswechsel jede Woche ein Teil aus besagtem Schrank und suche mir ein Rezept mit diesem Lebensmittel, damit es endlich mal Verwendung findet und der Schrank leerer und übersichtlicher wird. Künftig werden die Kokosflocken oder die Unmengen an Risottoreis hoffentlich dann nicht einfach mehr wahllos gekauft, wenn ich vorher nichts damit geplant habe.
3. Beim Einkaufen Geld sparen
Fakt ist: Alles ist teurer geworden, auch Lebensmittel. Sparen ist also angesagt. Das geht natürlich nicht nur, indem man regional sowie saisonal einkauft und eine gut durchdachte Einkaufsliste hat. Im Laden ganz genau hinschauen, kann ebenfalls bares Geld sparen. Hier lautet die Devise: Bücken lohnt sich. Denn teure Markenprodukte werden gerne auf Augenhöhe platziert, die günstigen Alternativen verstecken sich dagegen meist ganz unten im Regal. Wer sparen will, sollte sich auch die Apps der Supermärkte mal vornehmen. Coupons aus Zeitungen ausschneiden war gestern, jetzt werden die Rabatte in den Apps gecheckt!
4. Wasser aus der Leitung und Öl aus der Sprühflasche
Mal ehrlich: Wer Wasser aus der Flasche kauft, der kann auch gleich sein Geld zum Fenster rauswerfen. Wir haben in Deutschland qualitativ so hochwertiges Leitungswasser, dass es wirklich keinen Sinn ergibt, für teuer Geld Wasser aus französischen Quellen zu kaufen. Auch bei der Verwendung von Öl wird jetzt gespart. Oliven-, Raps- und Leinöl in eine Sprühflasche umfüllen und so viel achtsamer verwenden.
5. Essen landet nicht im Müll, sondern auf dem Teller
Einer der absolut wichtigsten Spartipps: Weniger Essen wegwerfen. Klingt auf den ersten Blick absolut banal, hat aber eine enorme Wirkung. Allein in Deutschland landen jedes Jahr rund zwölf Millionen Lebensmittel im Müll! Diese Zahl muss man erstmal sacken lassen. Wie viele Menschen man damit ernähren könnte?! Auf jeden Kopf entfallen demzufolge 75 Kilo Lebensmittel, die für die Tonne produziert und gekauft wurden. Um dem Ganzen entgegen zu wirken, ist der Einkaufsplan natürlich das A und O. Wer mit Sinn und Verstand einkaufen geht, der schmeißt auch weniger weg.
Was außerdem hilft: Die Lebensmittel an den richtigen Orten zu lagern. Hier passieren häufig viele Fehler. Wer unsicher ist, was in den Kühlschrank gehört und was nicht, der schaut mal auf der Seite des Bundesumweltministeriums nach.
Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum ist auch so eine Sache. Es ist eben nur ein Datum. Augen, Nase und Mund werden uns schon sagen, ob die Milch schlecht ist oder vielleicht auch vier Tage nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums immer noch genauso gut wie nach dem Öffnen schmeckt. Ob Eier noch genießbar sind, kann man zum Beispiel austesten, indem man das rohe Ei in ein Wasserglas gibt. Schwimmt es oben, sollte es nicht mehr gegessen werden. Sinkt es auf den Boden, ist es noch gut.
Apps gegen Lebensmittel-Verschwendung
Bei Lebensmittel sparen kannst du natürlich auch, wenn du Lebensmittel vor dem Müll bewahrst. Hier gibt es inzwischen zahlreiche Apps und Initiativen, die der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt haben. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von der App „to good to go“. Hier stellen Restaurants, Bäckereien oder Cafés ihre Tagesreste ein, die du dann günstig ergattern kannst. So habe ich schon eine Überraschungstüte Backwaren, Sushi und ein richtig leckeres Frühstück mit Anti-Pasti vor der Tonne bewahren können. Weitere Plattformen sind zum Beispiel „UXA“ oder „foodsharing“.
Meist funktionieren diese Angebote allerdings nur in größeren Städten, auf dem Land dagegen ist das Angebot rar. Foodsharing-Anbieter wie „Etepetete“ oder „Motatos“ liefern dagegen überall in Deutschland. Während man bei Etepete eine Abo für Biokisten mit Lebensmitteln abschließt, die es aufgrund ihres Aussehens nicht in die Supermarktregale geschafft haben, bietet Motatos fast alles an Lebensmitteln im Onlineshop an. Egal ob Chips, Nudeln oder Babynahrung: Das schwedische Unternehmen verkauft alles zu ermäßigten Preisen, was sonst von den Lieferanten oder Produzenten weggeworfen wäre – sei es, weil das Haltbarkeitsdatum bald abläuft, ein Druckfehler auf der Verpackung ist oder einfach zu viel produziert wurde.
Zu gut für die Tonne
Auch die Bundesregierung hat das Problem erkannt und mit der Kampagne „Zu gut für die Tonne“ unter anderem eine App ins Leben gerufen. Hier kannst du ganz einfach deine übrigen Lebensmittel eingeben, mit denen du nichts anzufangen weißt, und dir wird ein passendes Rezept ausgespuckt. So habe ich schon einen Kartoffel-Grünkohlauflauf, Armer Ritter mit Ragout und ein Kohl-Curry gezaubert.
NEU: Unsere Autorin Jana Walther hat den Beitrag persönlich für euch eingesprochen:
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