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Hand aufs Herz: Wusstest du, dass man sich in Nordfriesland auch auf Plattdeutsch das Ja-Wort geben kann?
Viele Brautpaare sind erst einmal überrascht, wenn sie davon erfahren. Dabei schafft eine Trauung op Platt eine ganz besondere Nähe – familiär, herzlich und voller Heimatgefühl.
Levke Petersen und Margitta Paulsen vom Standesamt Nordfriesland begleiten seit Jahren Paare auf diesem Weg. Sie zeigen: Manchmal sind es gerade die alten Sprachen, die die schönsten neuen Erinnerungen schaffen.
Wie Levke ihre Leidenschaft fürs Plattdeutsche entdeckte
Levke erinnert sich noch gut an ihr Bewerbungsgespräch im Jahr 2016. Es fand direkt im Trauzimmer statt – und für sie war sofort klar: das Standesamt ist ihr heimlicher Favorit. Hier kann sie nicht nur Paare trauen, sondern auch ihre Leidenschaft für die plattdeutsche Sprache einbringen. Für sie die perfekte Kombination.
Die Begeisterung für ihren Beruf ist beiden Standesbeamtinnen anzumerken. Margitta Paulsen nennt sich selbst eine „Standesbeamtin mit Leidenschaft“ – und begleitet Paare schon seit 1999 auch auf Plattdeutsch ins Eheglück. Was früher eher eine seltene Ausnahme war, ist heute gefragter denn je: Bis zu zehn plattdeutsche Trauungen gestalten die beiden jedes Jahr.
Plattdeutsch schafft Nähe und Heimatgefühl
Oft entwickelt sich die Idee zu einer plattdeutschen Trauung ganz natürlich. „Das ergibt sich einfach aus dem Gespräch mit den Brautpaaren“, erzählt Levke. „Wenn man mit beiden auf Platt spricht, kommt automatisch die Frage: Können wir die Trauung dann auch auf Platt machen?“
Viele sind überrascht, wenn sie erfahren, dass eine plattdeutsche Zeremonie tatsächlich möglich ist. Doch die Offenheit ist groß – und manchmal entstehen daraus sogar gemischte Trauungen: etwa wenn nur ein Teil des Paares Platt spricht oder viele Gäste Hochdeutsch besser verstehen.
Levke und Margitta nehmen den Wechsel zwischen den Sprachen mit Leichtigkeit. „Manchmal wird es ein richtig charmantes Kauderwelsch“, sagt Margitta lachend. Und genau das macht die Atmosphäre so besonders – locker, herzlich und nahbar.
Plattdeutsch schafft Nähe und Heimatgefühl
Eine plattdeutsche Trauung schafft eine ganz besondere Stimmung. „Man gehört einfach dazu“, beschreibt Levke das Gefühl. „Für einen Moment sind wir nicht nur Standesbeamtinnen, sondern fast Teil der Familie.“
Auch Margitta verbindet mit der plattdeutschen Sprache mehr als Worte: Für sie bedeutet Plattdeutsch Heimat und tiefe Verbundenheit. Diese Nähe überträgt sich spürbar auf alle, die an der Zeremonie teilnehmen – auf das Paar ebenso wie auf die Gäste.
Die Trauungen sind locker, unkompliziert und persönlich. Immer wieder erleben Levke und Margitta, wie offen und berührt die Paare dem plattdeutschen Angebot begegnen. Manchmal, so erzählen sie, entstehe genau dadurch eine Atmosphäre, die nicht nur zum Ja-Wort passe – sondern direkt ins Herz gehe.
Wo kann man sich auf Platt trauen lassen?
Ob klassisch oder besonders: Wer sich in Nordfriesland das Ja-Wort geben möchte, hat viele Möglichkeiten.
Im liebevoll eingerichteten Trauzimmer in Bredstedt finden intime, persönliche Zeremonien statt – auf Wunsch natürlich auch op Platt.
Wer die Natur hautnah erleben will, kann seine Trauung an außergewöhnlichen Orten feiern. Auf der Hamburger Hallig zum Beispiel, mitten im Wattenmeer, wo Ebbe und Flut den Tagesrhythmus bestimmen. Bei einer Hochzeit musste die Gesellschaft sogar eine kleine Pause einlegen – das Wasser hatte den Damm überflutet, und die Rückkehr war erst mit ablaufendem Wasser wieder möglich. Ein Abenteuer, das niemand so schnell vergisst.
Auch am Fährhafen in Schlüttsiel, direkt an der Nordseeküste, geben sich Paare das Ja-Wort. Hier weht der Wind Geschichten von Freiheit und Weite heran – und manchmal auch ein plattdeutsches „Jo, ik will!“.
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