Fotos: Jenny Wiedemann (7)

Weihnachten – das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit und … des Chaos! Denn so sehr wir uns auf harmonische Momente freuen, läuft an den Feiertagen doch oft etwas schief: Der Braten verbrennt, der Baum fällt um, oder ein Virus legt die ganze Familie lahm. Aber genau diese Pannen machen das Fest auch unvergesslich! Wir haben in der Klönstedt-Redaktion unsere lustigsten Weihnachts-Fails gesammelt – zum Schmunzeln, Mitfühlen und, um euch den Druck zu nehmen: perfekt muss Weihnachten nicht sein, um das schönste Fest des Jahres zu werden.

Weihnachten – ein Fest, auf das wir uns jedes Jahr aufs Neue freuen und das jedes Jahr wieder Erwartungen schürt. Wir stellen uns die perfekte Festtagstafel vor, das leckerste Weihnachtsessen, den strahlendsten Baum, die friedlichsten Kinder und die besten Geschenke. Und das alles natürlich in besinnlicher und entspannter Stimmung. Und dann? Ja, dann geht doch das ein oder andere daneben. Das Essen verbrennt, der Baum kippt um, die Kinder streiten und das Geschenk für Opa wurde vergessen. Kennen wir doch alle, oder?

In der Klönstedt-Redaktion haben wir uns kürzlich über unsere witzigsten Weihnachtsgeschichten und -fails ausgetauscht und fanden das nicht nur äußerst amüsant, sondern auch sehr heilsam. An Weihnachten läuft nun mal nicht alles nach Plan – wie an den anderen 364 Tagen im Jahr auch.
Um euch also dieses Jahr den Druck fürs perfekte Fest etwas rauszunehmen, präsentieren wir euch unsere witzigsten Weihnachtsfails!

Julia: Tannenduft und Zweitaktgemisch

Mein Vater ist bekannt für schräge Aktionen und noch schrägere Einfälle. Einen seiner „besten“ hatte er einmal zu Weihnachten. Wir lebten mit unseren Eltern in einer Wohnung auf unserem Betriebshof. Die Treppe hoch zur Wohnung war eng und wendig – und genau da musste natürlich der Tannenbaum hoch. Das war jedes Jahr zu Weihnachten ein Akt mit gebrüllten Anweisungen, Gefluche und maximaler Spannung, ob der Baum UND mein Vater heil oben ankommen. Am besagten Weihnachtstag hatte Vaddern gerade den Baum nach oben ins Wohnzimmer geastet und war dabei, ihn aufzustellen. Da hörten wir anderen plötzlich ein sehr lautes Geräusch aus dem Wohnzimmer und stürzten hinein: Und da stand mein Vater. Mit der Kettensäge. Und hat den Baum gestutzt. Mitten im Wohnzimmer flogen Äste und Tannennadeln umher und mischten sich unter die von meiner Mutter sorgsam aufgestellte Deko. Ihr Blick: Unbezahlbar.
Besonderes Gimmick: An diesem Weihnachten lag alle Tage ein herrlich weihnachtlicher Duft blauen Zweitaktgemisches in der Luft!

Anna: Der enttarnte Weihnachtsmann

Es war Weihnachten im Jahr 2000. Ich war noch sehr klein und erinnere mich nicht wirklich an jedes Detail, aber diese Geschichte wird in der Familie jedes Jahr gerne erzählt und sorgt auch immer wieder für lachende Gesichter!Es ist Heiligabend und die Familie sitzt gemütlich im Wohnzimmer zusammen. So langsam wird es Zeit für die Bescherung. Da poltert es plötzlich an der Tür und schwere, laute Schritte sind zu hören. Mit einem lauten „Ho Ho Ho“ tritt ein knapp 2 Meter großer Weihnachtsmann mit dunkler Sonnenbrille ins Wohnzimmer. Die kleine Anna, die ich war, bekommt schreckliche Angst vor diesem komischen Mann, fängt an zu weinen und versteckt sich hinter ihrer Tante. Aus sicherer Entfernung beginne ich dann doch etwas neugierig, den Weihnachtsmann zu mustern und höre plötzlich auf zu weinen. „Papaaa!!!“, rufe ich erleichtert. Meine Familie schaut verdutzt und versucht dann, mich zu überzeugen, dass das ja wohl nicht Papa, sondern ganz klar der Weihnachtsmann sei. Aber ich weiß es besser: „Ich erkenne doch Papas Socken!“
Nun ja, was soll ich sagen: Das war das letzte Mal, dass Papa den Weihnachtsmann gespielt hat!

Rieke: Dreimal stürzt der Baum

In meiner Kindheit war das Schmücken des Weihnachtsbaums bei uns immer ein besonderes Abenteuer. Und ein Jahr zu Weihnachten war es wirklich etwas zu abenteuerlich. Schon beim Dekorieren nahm das Chaos seinen Lauf: Mein Bruder versuchte, die höchsten Zweige zu erreichen, indem er akrobatisch und mit einer guten Portion Mut auf der Sofakante balancierte – mit dem Ergebnis, dass er samt Baum krachend zu Boden fiel. Doch das war erst der Anfang. Kaum war der Baum wieder aufgerichtet und wunderschön geschmückt, machte unsere Katze ihrem Ruf als Stubentiger alle Ehre und sprang mitten hinein, sodass wir die ganze Arbeit noch einmal von vorn beginnen mussten. Doch aller „guten“ Dinge sind bekanntlich drei, also gönnte sich auch unser Hund noch mal ein Tänzchen mit dem Weihnachtsbaum und brachte unser geschmücktes Werk endgültig zu Fall. Glücklicherweise brannten die Kerzen nicht – dafür aber die Nerven meiner Mutter!

Anne: Unser längstes Weihnachtsessen

Nach dem Tod meines Großvaters hatte sich meine Großmutter mit einem Freund der Familie „zusammengetan“, dessen Frau ebenfalls verstorben war. Als meine Oma das erste Mal an Weihnachten mit ihrem neuen Lebensgefährten zu uns kam, beschlossen meine Eltern, dass wir ganz entspannt in einem Restaurant essen gehen – eine schöne Idee, dachten sie zumindest. Ich war damals ungefähr 13, meine Schwester 9 – beide in einem Alter, in dem man nichts lieber tut, als die neuen Weihnachtsgeschenke ausführlich zu testen.

Doch an diesem ersten Weihnachtstag war vor allem eines gefragt: seeeehr viel Geduld. Denn der Lebensgefährte meiner Oma aß in einem wirklich unfassbar langsamen Tempo. Seine Devise: „Gut gekaut ist halb verdaut.“ Er kaute tatsächlich jeden Bissen mindestens 30 Mal – und erklärte uns das auch noch fröhlich. Das Ergebnis? Wir verbrachten drei Stunden im Restaurant. Drei. Ganze. Stunden. Als er dann endlich fertig war und wir erleichtert dachten: Endlich nach Hause!, bestellte er sich in aller Ruhe noch ein Glas Wein.
Dieses „Debakel“ war nicht nur für uns Kinder nervenaufreibend – auch meine Eltern hatten irgendwann genug und wollten nur noch nach Hause. Seitdem wagten wir an Weihnachten keinen Restaurantbesuch mehr. Stattdessen gab es immer Fondue. Denn nicht nur der Lebensgefährte meiner Oma aß langsam, mein Vater hingegen isst unglaublich schnell. So waren alle länger beschäftigt, und das ausdauernde Kauen fiel nicht mehr ganz so auf.

Lisa: Weihnachten in Jogginghose

Es ist das Weihnachtsfest 2019, das mir und meiner Familie in „besonderer“ Erinnerung bleibt. Ein paar Tage vor Weihnachten ereilte meinen Freund, mich und unser Kind ein widerlicher Magen-Darm-Virus. Ich sah das Weihnachtsfest bei meinen Eltern und Geschwistern bereits in Gefahr, doch glücklicherweise wurden wir drei rechtzeitig wieder gesund und konnten die Reise zu meinen Eltern antreten.

Am 23. Dezember treffe ich mich dort traditionell mit meinen Freunden zum Glühwein trinken. Da unser Kind noch sehr klein war, blieb mein Freund mit ihm bei meinen Eltern – Mutti hatte Ausgang. Ich hatte einen tollen Abend und bin mit meinen Freunden noch bis spät in die Nacht in der Kneipe versackt. Bei meinen Eltern schlief ich in einem separaten Zimmer, um die anderen nicht zu wecken. Ich konnte herrlich lange ausschlafen und freute mich über die besinnliche Ruhe. Irgendwann dachte ich, doch mal aufstehen zu müssen, die anderen waren ja sicherlich schon am Wuseln und den Heiligabend vorbereiten. Ich ging ins Wohnzimmer: leer. In der Küche: niemand. Das ganze Haus war still. Ich wunderte mich, denn eigentlich geht’s hier zu wie im Hühnerstall. Ich rief „Hallo?“ durchs Haus, doch niemand antwortete. Eigenartig.

Dann klingelte das Telefon. Meine Schwester, die ein paar Straßen weiter wohnte, war dran. „Na, wie geht’s den anderen?“, fragte sie besorgt. „Ja keine Ahnung“, entgegnete ich. „Hier ist keiner, was weiß ich, wo die schon wieder alle sind!“ Stille. „Lisa“, sagte meine Schwester, „hast du das noch nicht mitbekommen? Wir sind seit heute Nacht auch alle krank!“ Ich ging vorsichtig ins Schlafzimmer meiner Eltern und da lagen sie. Schlafend und völlig fertig im Bett. Mein Freund war mit dem Kind draußen spazieren. Nun ja, anscheinend waren unsere fiesen Viren wohl doch noch nicht ganz verschwunden und wir hatten alle anderen angesteckt. Der Heilige Abend fiel aus, genau wie der Großfamilienbesuch am 1. Weihnachtstag. Stattdessen wurde sich in Jogginghosen und mit Salzstangen auf der Couch auskuriert. Ein Weihnachten der etwas anderen Art, das aber zumindest mal ganz schön entspannt war!

Tjorven: Mit Geweih und Geklingel

In unserer Familie gibt es eine ganz besondere Weihnachtstradition: Unser Hund MUSS an Weihnachten IMMER seinen Geweih-Haarreif aufsetzen – genau wie der Rest der Familie auch. Dem Hund macht das nichts aus, er weiß schon genau Bescheid. Wenn wir die Glöckchen am Geweih klingen lassen, kommt er freudig an, denn er weiß, dass er für das Posen vor dem Weihnachtsbaum jede Menge Leckerlis bekommt. Allerdings macht er dafür auch sehr viel Quatsch und zeigt all sein Können in solcher Hektik, sodass er das ein oder andere Jahr, besonders als junger Hund, den Baum ins Wanken brachte. Da macht sich dann in der besinnlichen Foto-Pose der Familie sofort Panik breit, die von lautem Geschrei und noch hektischeren Bewegungen begleitet wird. Trotzdem führen wir die Tradition in jedem Jahr fort – und bisher wurde der Baum auch zum Glück jedes Mal rechtzeitig aufgefangen!

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