Kategorien: Natur & Umwelt

Weihnachten feiern, aber nachhaltig. Geht das und worauf muss man dann achten? Darüber hat sich unsere Kolumnistin Jana Gedanken gemacht. Und hat sich ein paar Dinge überlegt, die sie in der magischen Weihnachtszeit im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit umsetzen möchte.

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en ersten Advent haben wir bereits im November gefeiert und das Weihnachtsfest rückt immer näher. Als absoluter Weihnachtsfan ist die Adventszeit eine meiner liebsten im ganzen Jahr. Für mich bedeutet diese Zeit zur Ruhe zu kommen, gemütliche Stunden vorm Kamin zu verbringen, Weihnachtsleckereien mit Zimt und Kardamom zu zaubern und mich in den Bann dieser ganz besonderen Magie ziehen zu lassen. Doch bei all dem Lichterrausch und Glühwein-Nebel vergessen wir schnell mal unsere Prinzipien und lassen uns vom Konsumrausch mitreißen. Mir geht es da vermutlich nicht anders als euch. Gerade erst hat uns der Black Friday mit zahlreichen Angeboten gelockt und schon stürzen wir uns in den nächsten Einkaufsrausch beim Besorgen von Weihnachtsdeko, Geschenken und Co. Dieser Text soll keinem etwas vermiesen oder das gesamte Weihnachtsfest schlechtmachen. Hier gibt es nur ein paar Anregungen, Denkanstöße und den ein oder anderen Tipp für eine nachhaltigere Adventszeit.

Weihnachtsgeschenke – Wie wäre es mit etwas Gebrauchtem?

Bleiben wir direkt beim Thema Geschenke. Klar, Selbstgemachtes ist immer eine gute Idee. Erst in der November-Kolumne habe ich viele Kleinigkeiten für einen nachhaltigen Adventskalender vorgestellt, die sich natürlich auch super als kleine Weihnachtsgeschenke eignen. Gemeinsame Zeit zu verschenken, zum Beispiel bei einem Konzertbesuch oder einem Ausflug, ist ebenfalls eine tolle Idee und hält uns davon ab, die Läden zu stürmen.

Vor Kurzem hatte ich bereits eine kleine Weihnachtsfeier mit Freundinnen und wir haben uns in diesem Jahr mal etwas ganz anderes überlegt. Jede hat etwas aus ihrem persönlichen Fundus rausgesucht, was sie vielleicht nicht mehr benötigt, nicht benutzt hat, und von dem sie glaubt, dass es einer anderen Person gefallen wird. Das kann ein gutes Buch sein, welches man schon durchgelesen hat, eine schöne Aufbewahrungsdose, die man doch nicht benutzt, oder aber ein kuscheliger Schal, der immer im Kleiderschrank liegen bleibt, weil man den anderen eben doch lieber mag. Ich kann euch sagen: Das war wirklich eine tolle Bescherung. Vielleicht auch eine Idee für euer Weihnachtsfest?

Weihnachtsbaum: Plastik oder echte Tanne?

Beim Thema Weihnachtsbaum scheiden sich die Geister. Einige möchten auf die klassische Nordmanntanne einfach nicht verzichten, andere wiederum entscheiden sich für ein künstliches Modell, um nicht jedes Jahr eine Tanne fällen zu müssen. Der neuste Clou auf dem nachhaltigen Weihnachtsmarkt: der Keinachtsbaum – eine Art Gestell, in das frische Tannenzweige gesteckt werden. Aber was ist denn nun eigentlich die nachhaltigste Variante?
In Deutschland werden jedes Jahr laut Statista rund 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft – und ein paar Wochen später einfach wieder entsorgt. Klingt auf den ersten Blick schon irgendwie verrückt, oder? Ist ein Baum aus Plastik dann vielleicht die bessere Idee? Schwierig, denn Kunststoff ist natürlich kein nachwachsender Rohstoff. So ein Plastikbaum rechnet sich laut einer Studie kanadischer Wissenschaftler erst, wenn man ihn mehr als 20 Jahre benutzt. Aber wer macht das schon? Und hält das Plastikteil überhaupt so lange durch? Plastiktanne ist also keine wirkliche nachhaltige Alternative.
Eine weitere Möglichkeit, die viele für nachhaltig halten, ist die Tanne im Topf. Klingt erstmal gut. Erst drinnen aufstellen, schmücken und am Weihnachtsfest den Anblick genießen und anschließend im Garten einpflanzen. Das Problem: Den starken Temperaturwechsel überleben viele Bäume leider nicht. Daher sterben auch diese Bäume häufig ab.

Der Bio-Weihnachtsbaum ist Trumpf

Was gibt es noch auf dem Markt? Bioweihnachtsbäume. Die lediglich mit Naturprodukten, wie zum Beispiel Molke, besprüht, um Schädlinge fernzuhalten. Das ist gut für den Boden und unsere Insektenfreunde. Doch die Bio-Weihnachtsbäume machen nur einen sehr kleinen Teil auf dem Markt aus. Wo du in deiner Region einen zertifizierten Bio-Weihnachtsbaum bekommst, erfährst du bei der Naturschutzorganisation Robin Wood. Sie veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit den Verkaufsstellen ökologischer Weihnachtsbäume.

Der Bio-Weihnachtsbaum scheint für mich persönlich die beste Variante zu sein, wenn ich wirklich einen echten Baum und nicht nur Tannenzweige haben möchte. Und nach Weihnachten werden die meisten Bäume schließlich von den Kommunen abgeholt und in eine Grüngutanlage gebracht. Dort werden sie geschreddert und wiederum zu Komposterde verarbeitet. So bleibt unser Weihnachtsbaum im Kreislauf – klingt doch eigentlich ganz gut, oder? Ein kleiner Teil wird auch in Biogasanlagen verheizt oder zu Hackschnitzeln verarbeitet.

Und am Weihnachtsfest selbst setze ich in diesem Jahr auf einen Wildbraten. Das ist für mich persönlich immer noch das nachhaltigste Fleisch, das auf den Tisch kommen kann. Dazu gibt es klassisch Kartoffeln und Rotkohl – natürlich aus regionalem Anbau.

Hier gibt’s den Beitrag noch einmal auf Platt für die Ohren:

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