Ob Ponyhof, Inselabenteuer oder Urlaub vor der eigenen Haustür – die Ferien unserer Kindheit waren geprägt von unvergesslichen Momenten. Das haben wir festgestellt, als wir im Team über unser Hauptthema im April – URLAUB – gesprochen haben. Wenn wir mit einem nostalgischen Blick auf unsere Kindheitsurlaube blicken, dann erinnern wir uns an Freundschaften, Lieblingsessen und kleine Rituale, die diese Zeit so besonders gemacht haben. Vier Klönstedt-Teammitglieder erzählen von Urlaubserinnerungen, die für immer im Herzen bleiben.

Rieke: Ein Nordseekind an der Ostsee

Für mich gab es zwei ganz besondere Reiseziele, die meine Kindheit geprägt haben. Jedes Jahr fuhren wir in den Ferien nach Pellworm. Dort verbrachten wir unsere Zeit auf dem Ütermarker Hof, einem idyllischen Ort, der Freunden meiner Eltern gehört. Umgeben von Lämmern und endloser Weite fühlte sich die Insel schon damals an wie Heimat. Mein Bruder und ich erkundeten mit unseren Fahrrädern den Deich, als wäre er unser ganz persönlicher Abenteuerspielplatz. Wenn das Wetter nicht mitspielte, besuchten wir das Pelle Welle, das einzige Schwimmbad der Insel. Der Abschied fiel mir jedes Mal schwer, und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich auf der Fähre den Windrädern nachschaute, bis sie in der Ferne verschwanden. Die Vorfreude darauf, mein Ferientagebuch später in der Schule vorzulesen, machte den Abschied ein wenig leichter.

Buntes Treiben und Kinderdisco

Ein weiteres Highlight in den Sommerferien war die jährliche Reise nach Travemünde mit meinen Großeltern. Ich erinnere mich noch genau, dass mir die Autofahrt wie eine Ewigkeit vorkam und Oma und Opa die Frage „Wann sind wir da?“ wohl zu oft gehört haben müssen. Sie passten dort auf das Haus ihrer Freunde auf, und für uns Kinder war es ein Paradies. Die täglichen Spaziergänge durch den Godewindpark bis zur Strandpromenade waren uns bestens vertraut. Besonders aufregend war es, wenn unser Aufenthalt mit der Travemünder Woche zusammenfiel. Das bunte Treiben, die Kinderdisco am Abend und die riesigen vorbeiziehenden Fähren der TT-Line ließen die Tage magisch erscheinen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die windstillen Morgende, wenn alles noch schlief und mein Opa und ich gemeinsam Brötchen beim Bäcker holten – ein Moment voller Ruhe. Auch wenn ich immer ein Nordseekind bleiben werde, habe ich wunderschöne Erinnerungen an die Ostsee und bis heute eine tiefe Verbindung zu ihr.

Anna: Unsere unvergesslichen Ponyferien

Seit unserem neunten Lebensjahr sind meine beste Freundin und ich jeden Sommer für eine Woche in die Ponyferien gefahren. Es war das erste Mal, dass wir so lange ohne unsere Familien verreisten. Schon Wochen vorher fieberten wir den Ponyferien entgegen – voller Vorfreude auf die Ponys, aber ohne genau zu wissen, was uns sonst erwarten würde.

Diese Ponyferien wurden schnell zum Jahreshighlight. Das Schreiben der Packliste, das gemeinsame Süßigkeitenkaufen und das Erstellen eines kleinen Kalenders zum Tagezählen wurden zu festen Ritualen. Bis wir 16 Jahre alt waren, verbrachten wir jeden Sommer dort. Mit den Jahren rückte das Reiten immer mehr in den Hintergrund – stattdessen wurden wir Teil einer großen Mädelsgruppe. Jedes Jahr trafen wir uns wieder: etwa 20 bis 30 Mädchen, die immer dieselbe Woche buchten. Die Hälfte von ihnen war auf unserer Schule, doch die andere Hälfte kam aus dem Hamburger Raum. Dadurch wurde unser Wiedersehen in den Ferien jedes Mal etwas ganz Besonderes.

Der Geschmack unserer Kindheit

Ein absolutes Highlight war das Essen von „Hofmutti“ Annekathrin. Ihre Hausmannskost war legendär! Wir kannten den Speiseplan bald auswendig und fieberten vor allem dem Mittwoch entgegen – dem Pförtchentag. Schon vor unserer Zeit hatte sich an diesem Tag ein inoffizielles Wettessen etabliert. Es gab zwar nur Ruhm und Ehre zu gewinnen, aber es war beeindruckend, welche Mengen einige verdrücken konnten.

Auch die Bratensoße war heiß begehrt, und wir schwärmen heute noch davon. Ein weiterer Favorit war der Vanillepudding mit selbstgemachter Erdbeersoße am Dienstag – die Erdbeersoße war so beliebt, dass es regelmäßig kleine Rangeleien darum gab.Nachmittags um 15 Uhr wartete dann der nächste Genussmoment: Kuchenzeit! Annekathrin stellte täglich zwei bis drei verschiedene Kuchen in den Speiseraum. Mein persönlicher Favorit war ihr Bienenstich, dicht gefolgt von Donauwelle und Twixkuchen.

Nächte voller Spiele und Abenteuer

Die Abende verbrachten wir oft im Stroh oder auf unseren Zimmern – „Werwolf“ spielen, bis wir nicht mehr konnten. Nirgendwo sonst machte das Spiel so viel Spaß wie auf dem Ponyhof. Später, als wir älter waren, durften wir abends alleine auf die große Koppel um dort Fotos zu machen oder durchs Dorf und über die Felder laufen.
Tagsüber ritten wir zweimal: einmal ins Gelände und einmal auf dem Reitplatz. An besonderen Tagen ging es an die Au, wo wir mit den Ponys im Wasser plantschen durften – das war jedes Mal ein Highlight! Am Donnerstag standen Ponyspiele auf dem Programm, vor allem für die jüngeren Kinder. Wir Älteren nutzten die Zeit lieber für einen weiteren Ausritt.

Erinnerungen, die bleiben

Diese Sommer waren magisch, und noch heute verbindet uns alle eine tiefe Freundschaft. Wir stehen mindestens über Social Media in Kontakt, mit einigen treffen wir uns sogar einmal im Jahr, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Ein ganz besonderes Souvenir haben wir noch: In einem Jahr war ein Kamerateam auf dem Hof, um einen Imagefilm zu drehen. Wir sind oft darin zu sehen – und am Ende durfte ich sogar etwas in die Kamera sagen! Das Video gibt es noch auf YouTube, und wenn wir es anschauen, fühlen wir uns sofort wieder in diese Zeit zurückversetzt.

Manchmal werde ich richtig melancholisch. Am liebsten würde ich sofort meine Sachen packen und wieder Reiterferien machen!

Maren: Urlaub zu Hause – Kindheitserinnerungen von Sylt

Sommerferien – während meine Freunde die Koffer packten und sich auf ihre Reisen freuten, blieben wir meist auf Sylt. Nicht etwa, weil wir nicht reisen wollten, sondern weil es uns durch den Tourismus nicht so oft möglich war. Wenn andere nach Sylt kamen, um dort Urlaub zu machen, war für meine Eltern zu dieser Zeit Hochbetrieb – vor allem bei meiner Mutter. Doch das tat unserer Urlaubsstimmung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Unsere Ferien waren voller Abenteuer direkt vor der Haustür.

Meine Kindheitserinnerungen sind voller toller Ausflüge auf der Insel. Meine Eltern haben versucht, uns trotz der Arbeit schöne Momente zu zaubern. Tolle Erinnerungen habe ich an das Keitumer Schwimmbad, welches Anfang der 2000er leider abgerissen wurde. Meine Mutter hat mich und meine Schwester bereits frühmorgens zur Öffnungszeit zum Schwimmbad gefahren oder wir sind mit dem Fahrrad hingefahren. Außer ein paar Rentner:innen war das Bad so gut wie leer, und wir hatten ordentlich Platz zum Plantschen. Doch mit jeder Stunde füllte das Bad sich mehr, immer mehr Klassenkameraden und Freunde kamen hinzu – und pünktlich zur Mittagszeit erschien meine Mutter, mit einer großen Provianttasche voller Leckereien. Natürlich hatten wir ihr längst den besten Platz auf der Liegewiese gesichert.

Erlebnisse auf der Insel

Unsere Ferien waren nicht von Reisen geprägt, sondern von all den wunderbaren Erlebnissen, die unsere Insel bot. Wir erkundeten den Tierpark, machten unzählige Fahrten mit den Adler-Schiffen und verbrachten ganze Tage am Strand – oft gemeinsam mit den Kindern von Freunden meiner Eltern. Fahrradtouren quer über die Insel gehörten genauso dazu wie ausgedehnte Spaziergänge an der Hörnum Odde, immer mit einem Fischbrötchen-Stopp am Hafen.

Vielleicht war es genau das, was unsere Ferien so besonders machte: Es kam nicht darauf an, wo wir waren, sondern mit wem wir diese Zeit verbrachten. Meine Eltern haben es immer geschafft, dass sich selbst ein Sommer zu Hause nach einem kleinen Abenteuer anfühlte. Und genau diese Erinnerungen sind es, die mir bis heute am meisten bedeuten.

Anne: Eis und Pommes auf Föhr

Wenn ich an die Urlaube meiner Kindheit denke, dann vor allem an Oster- oder Herbstferien auf Föhr. Als ich fünf Jahre alt war zogen wir nach Schleswig-Holstein, und von da an verbrachten wir jedes Jahr Ferien auf Föhr. Wenn wir auf der Fähre waren und auf den Anleger von Wyk zugefahren sind, dann fühlte sich das immer sehr vertraut an. Wir waren zwar nicht immer im selben Ferienhaus, aber meistens im selben Ort und kannten dementsprechend dort schon viele Dinge. Ich fand es zum Beispiel immer toll, morgens alleine mit unserem Hund zum Bäcker zu gehen und Brötchen zu holen – für Stadtkinder vermutlich völlig normal, für mich als Dorfkind, das in einem Dorf ohne Laden aufgewachsen ist, super spannend.

Am Nieblumer Strand

Bei manchen Urlauben auf Föhr war auch meine Großmutter mit dabei. Weil sie nicht mehr so fit war, konnte sie keine langen Spaziergänge machen und meine Schwester und ich sind dann bei ihr im Ferienhaus geblieben, wenn wir mal keine Lust auf Spazierengehen mit unseren Eltern hatten. Es hatte aber noch einen weiteren Grund: Kaum waren unsere Eltern aus dem Haus, fragte unsere Oma: „Wollt ihr uns ein Eis holen?“ Was für eine Frage … Jede Menge Eis; Krabbenbrötchen und Pommes im Standkorb am Nieblumer Strand sind deshalb für mich echte Kindheitserinnerungen.

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