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Nach 1,5 Monaten Südseeparadies lassen Jenny und Jonas die Tuamotus hinter sich. Auf hoher See erleben sie eine besondere Art der Ruhe und Entschleunigung. Wie es sich anfühlt, tagelang auf dem Ozean unterwegs zu sein und welche Routinen strong.sails dabei haben, schreibt Jenny in ihrer neuen Kolumne.
Langsam steigt die Sonne über den Horizont. Angekündigt durch einen Farbwechsel von der dunklen, sternen-durchfunkelten Nacht hin zu einem sanften Morgenrot. Ich schaue in die Ferne. Blaue Wellen lassen den Horizont unruhig erscheinen. Unser weißes Segel hebt sich klar vor diesem Blau ab. Ein Anblick bei dem die Gedanken zur Ruhe kommen können. Blaue Ruhe. Ich muss lächeln. Meine Gedanken können frei fliegen, wie die Seevögel, die durch die Wellentäler gleiten. Sanft rollen die Wellen unter unserer Yacht hindurch.
Das beruhigende Schaukeln der Wellen
Backbord, Steuerbord. Von links nach rechts. Backbord, Steuerbord. Das Schaukeln folgt einem sich ewig wiederholenden Rhythmus. Der Wind weht mit angenehmer Stärke von hinten. Die Genua (vergrößertes Segel) ist vollgefüllt und wir machen gute Geschwindigkeit. Kein Grund zur Eile. Noch 150 Seemeilen bis Moorea. Wir wollen morgen am Vormittag ankommen. Also genießen wir die Gemütlichkeit. Die Ruhe. Die Ruhe, die uns in Deutschland so oft gefehlt hat. Der Alltag ist gefüllt von Stress und nur selten finden wir Zeit für uns selbst. Schnell ist der Fernseher angeschaltet und wieder werden unsere Gedanken von außen gefüllt. Deshalb genieße ich die Zeit hier, auf dem Meer.
Ein anderer Rhythmus
Auf See folgt unser Rhythmus einer anderen Musik als am Anker. Wir gehen getrennt voneinander Wachen. Eine Person ist stets im Cockpit und fährt das Schiff, kontrolliert den Kurs, stellt die Segel ein und hält Ausschau nach anderen Schiffen und Objekten im Meer. Aktuell segeln wir zu 3. – Manu nimmt die Abendwache bis Mitternacht, Jonas die Nachtwache bis vier Uhr morgens und ich darf den Sonnenaufgang genießen und dafür aber so lange Wache gehen, bis alle anderen fit sind. Ich frühstücke meistens bereits am frühen Morgen, während Jonas lieber ein Mittagessen daraus macht.
Die Einsamkeit des Ozeans
Tagsüber teilen wir die Wachen frei ein, halten das Boot in Stand, lesen ein Buch oder spielen gemeinsam im Cockpit, oft auch abhängig vom Wetter und der Welle. Abends essen wir gemeinsam im Cockpit und genießen die hereinbrechende Dunkelheit und die Sterne am Himmel. Auf langen Passagen gibt es einen Eventkalender – vom Spielenachmittag bis zum Plätzchen-Backen und Schwimmpausen ist dort alles vertreten. Das Leben ist entschleunigt und es ist definitiv nicht jedermanns Sache viele Tage in der Einsamkeit eines Ozeans zu verbringen. Doch am Ende der Überfahrt warten neue spannende Abenteuer und Entdeckungen.
Abschluss und Neuanfang
Die Tuamotus liegen hinter uns – 1,5 Monate Südseeparadies. Türkisblaues Wasser, Sandstrände, Palmen. Wunderschöne Ankerplätze. Zahlreiche Tauchgänge, Schnorcheltouren, Lagerfeuer und schöne Abende mit Freunden. Auf Raroia treffen wir auf das Denkmal von „Thor Heyerdahl“, dem norwegischen Abenteurer und Wissenschaftler, der dem Schiff, auf dem Jonas und ich uns kennen gelernt haben, seinen Namen gab. In Ahe wettern wir unseren ersten Südsee-Sturm ab, sind das erste Mal das einzige Segelschiff in einem Atoll und schließen Freundschaft mit einem Mädchen aus Französisch-Polynesien.
In Toau finden wir den für uns bisher schönsten Schnorchel-Spot seit unserer Abfahrt in Deutschland mit einer wunderschönen Unterwasserlandschaft in 1 – 2 Metern Tiefe, gesunden Korallen und einem Fischreichtum, den man selten erlebt. Schlussendlich treffen wir in Fakarava auf die berühmte „Wall of Sharks“ und genießen bei mehreren Tauchgängen die Unterwasserwelt der Südsee. Die Überfahrt ist wie ein Abschluss und ein Neuanfang. Vor uns liegen Tahiti und Moorea.
Wer neugierig geworden ist, kann hier noch einmal Jennys Intro und ihre weiteren Kolumnen lesen. Oder schau auf Jennys und Jonas‘ Instagram-Profil vorbei: Unter strong.sails teilen sie ihre Erlebnisse und Eindrücke.
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