Kategorien: Familie & Partnerschaft
Mit 27 Jahren fand unsere Community-Autorin den Partner fürs Leben. Alles schien perfekt, bis ein schlimmer Schicksalsschlag ihr Leben und ihre damit verbundenen Wünsche von einem auf den anderen Tag komplett über den Haufen warf.
In meinem Freundeskreis war ich immer diejenige, die keinen Freund hatte, während alle rundherum ihre Lebenspartner fanden, heirateten, Familien gründeten. Umso glücklicher war ich, als ich gegen Ende meines Studiums mit 27 endlich den Partner fürs Leben fand. Ich kannte seine Familie schon aus meiner Heimatstadt, aber da er einige Jahre älter war als ich, hatten wir als Kinder oder Jugendliche nichts miteinander zu tun. Erst als wir uns während meines Studiums beim Sport wiedertrafen, kamen wir in engeren Kontakt, aus dem schließlich unsere Partnerschaft wurde.
Der Plan: Familiengründung in Nordfriesland
Wir waren uns beide im Klaren, dass wir unser Leben miteinander teilen wollten, und so machte er mir nach drei Jahren Beziehung einen wunderschönen Heiratsantrag. Da ich gerade auch meine Berufsausbildung beendet hatte und kurz davorstand, eine Lehrerstelle zu bekommen, war alles perfekt. Wir waren uns sicher, dass wir eine Familie gründen wollten, hatten eine schöne Wohnung in Nordfriesland gefunden – wo wir ja beide herkamen und wo wir dann gemeinsam wieder ankommen wollten.
Dann verstarb mein Verlobter ganz plötzlich an einem Aneurysma und mein Leben lag von einem Tag auf den anderen in Trümmern. Mit 29 Jahren war ich Witwe, obwohl ich nie verheiratet war. So fühlt es sich zumindest bis heute an, denn in der deutschen Sprache gibt es keinen Ausdruck dafür, wenn zwischen Verlobung und Hochzeit der Partner verstirbt.
Unerreichbar gewordener Kinderwunsch
Neben dem Verlust der Person, die ich so sehr geliebt habe, war für mich vor allem der dadurch unerreichbar gewordene Kinderwunsch kaum zu ertragen: Es schien mir, als gebe es um mich herum nichts als schwangere Frauen. Auf jede einzelne war ich furchtbar wütend, empfand Aggressionen, weil sie Kinder haben durften und ich nicht. Dabei kannte ich sie ja gar nicht. Noch schlimmer war es im Freundeskreis: Mit Freundinnen, die nach meinem Verlust Kinder in die Welt setzten, musste ich den Kontakt abbrechen, weil ich es einfach nicht ertrug. Vorher geborene Kinder waren witzigerweise okay, aber meine Psyche reagierte halt nicht vernünftig …
Veränderte Freundschaften
Glücklicherweise habe ich ganz wunderbare Freundinnen, die das ausgehalten haben und mit denen ich inzwischen wieder tolle Freundschaften pflege. Nichtsdestotrotz dreht sich bei Gesprächen mit ihnen fast alles nur um die Kinder –das verletzt mich zwar nicht mehr, aber manchmal langweilt es mich. Denn unsere Freundschaften haben sich auf anderen Themen gegründet und festzustellen, dass das, was uns teilweise über viele Jahre verband, nun nur noch zweit- oder drittrangig ist, ist nicht schön.
Das ist meine Situation. Mein Kinderwunsch hat glücklicherweise inzwischen stark nachgelassen, trotzdem ist es sehr schade, dass es ausgerechnet mir nicht vergönnt ist, eigene Kinder großzuziehen, dieich so langeintensiv mit Puppen „Vater, Mutter, Kind“ gespielt habe.
Wie kann ich Klönstedt unterstützen?
Das ist ganz einfach. Es sind die vielen kleinen Taten, die Klönstedt groß werden lassen. Melde dich zum Newsletter an, folge uns auf Instagram, lies unsere Artikel, schau unsere Videos, oder nimm an unseren Dorftreffen teil. Neben all der Liebe, die in diese Inhalte und Veranstaltungen fließt, kostet die Herstellung der Inhalte auch Geld. Damit Klönstedt auch weiterhin nur wenig Werbung zeigen muss, benötigen wir finanzielle Unterstützung von euch. Wir informieren euch bald über eine neue Möglichkeit, wie ihr Klönstedt auch finanziell unterstützen könnt.
Danke für die interessante Geschichte, ich verstehe nur nicht, warum sie sich keinen neuen Partner sucht?
Moin, liebe:r Leser:in,
schön, dass dich die Geschichte unserer Community-Autorin interessiert hat und vielen Dank für deinen Kommentar.
Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Autorin ihre sehr persönliche und schwierige Situation mit uns teilt. Menschen verarbeiten Verluste individuell, viele sind nicht sofort bereit für eine neue Beziehung. Jede:r geht mit Schicksalsschlägen anders um.
Viele Grüße von Cathy & dem ganzen Klönstedt-Team