Fotos: Brigitte Basedau (4)

Weißt du, was ein BreathWalk ist? Klönstedt-Teammitglied Anna hatte schon einmal davon gehört, aber selbst noch nie an einem teilgenommen. Nun hat sie an einem BreathWalk von Anna Völckers teilgenommen und getestet, wie es sich anfühlt, sich mit bewusster Atmung zu entspannen.

Stell dir vor, du stehst am Meer. Beide Beine tief im Sand verankert. Deine Augen sind geschlossen. Du hörst das sanfte Wellenrauschen und das entfernte Rufen der Möwen. Du spürst, wie die leichte Meeresbrise dein Gesicht streift und die Sonne dich von der Seite wärmt. So – nun weißt du, wie ich mich vor Kurzem gefühlt habe. Und zwar als ich an meinem allerersten „BreathWalk“ teilgenommen habe.

Was ist ein BreathWalk?

„Was ist das denn?“, fragst du dich jetzt. Keine Sorge, anfangs wusste ich auch nicht, was ich mir darunter genau vorstellen sollte. BreathWalk ist eine Praxis, die Atemübungen mit bewusstem Gehen kombiniert. Diese Methode stammt aus der Kundalini-Yoga-Tradition und ist darauf ausgelegt, Körper und Geist zu entspannen, die Konzentration zu steigern und Energieblockaden zu lösen. Es kann besonders wirkungsvoll sein, um im Alltag achtsamer zu werden und Stress abzubauen. Ich habe an einem BreathWalk mit Anna teilgenommen. Sie ist BreathWalk-Trainerin und hat schon jahrelange Erfahrung. Bevor sie eigene Kurse gab, nahm sie regelmäßig als Teilnehmerin an BreathWalks teil. Nachdem ihre damalige Trainerin jedoch keine Walks mehr anbot, machte Anna die Schulung zur Trainerin und führt seitdem ihre Teilnehmenden nach Heidkate oder zum Schönberger Strand zum BreathWalking. Und wo, wenn nicht am Strand, kann man so richtig abschalten und entspannen?!

Fokus

Aber zurück zum Anfang. Nachdem ich am Treffpunkt angekommen war, führte uns Anna zunächst an den Strand. Dort begannen wir mit kleinen Achtsamkeitsübungen, gefolgt von Aufwärmübungen, wie beispielsweise das Armekreisen. Der Fokus, übrigens auch das Tagesthema, lag hierbei auf dem Atmen. Anna erklärte uns, wie wir richtig einatmen und, was dabei im Körper passiert. Mithilfe der Hände konnten wir so zum Beispiel spüren, wie sich die Bauchdecke beim Atmen dehnt und zusammenzieht. Das mag jetzt vielleicht nicht nach großer Anstrengung klingen, doch da täuscht man sich. Schon vom Pilates weiß ich, dass Atmen tatsächlich auch anstrengend sein kann – aber in guter Art und Weise! Nachdem wir uns aufgewärmt, geerdet und „eingeatmet“ hatten, sind wir zurück zum Deich und der Sonne entgegengelaufen. In der Ferne lagen nur das Meer, der Deich und die unendliche Weite. An diesem Morgen war es etwas nebelig, sodass es fast schon magisch wirkte.

Jede Atmung eine Stufe

Beim BreathWalk gibt es viele verschiedene Atemtechniken. Auf Annas heutigem Programm stand die sogenannte 8:4-Atmung. Das bedeutet, dass wir 8 Schritte gingen, wobei bei jedem Schritt einmal eingeatmet wurde. Nach diesen 8 Schritten des Einatmens folgten 4 Schritte des Ausatmens. Anna erklärte es so, dass wir uns Stufen vorstellen sollten – jeder Schritt und jede Atmung ist eine Stufe. Wichtig hierbei war eine aufrechte Haltung mit Blick zum Horizont, aber dennoch nicht zu verkrampfen.

SA-TA-NA-MA & WHA-HE-GU-RU

Während des Gehens gab Anna uns auch zwei Mantren mit auf den Weg. Beim Einatmen wiederholten wir still, ohne sie zu sprechen, die Silben „SA TA NA MA“, was so viel bedeutet wie „Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt“. Zum Ausatmen wiederholten wir still „WHA HE GU RU“. Durch das Wiederholen dieses Mantras erfährt man oft ein Gefühl der Leichtigkeit und eine erweiterte Wahrnehmung. Zu den Silben gehörte auch eine Fingerübung, Mudra genannt, bei der sich der Daumen und die anderen Finger abwechselnd berührten. Die Übung sollte den Fokus weg von den Gedanken und stattdessen auf das Atmen und Gehen lenken. Anfangs fiel es mir etwas schwer, mich auf alles genau zu konzentrieren. Aber nach einigen Metern war ich auch im flow und merkte, dass es mit jedem Schritt einfacher wurde und ich mich mit jeder Atmung leichter fühlte. So liefen wir den Deich entlang. In meinen Ohren das leichte Knirschen des Sandes unter den Schuhen, das Meer und die Möwen und das warme Gefühl der Sonne im Gesicht.

Zurück ins Hier und Jetzt

Nach einigen Minuten unterbrach Anna die Übung – kurze Entspannung mit normalem Atmen. Wir blieben weiter in Bewegung. Diese 8:4-Übung wiederholten wir einige Male. Auf dem Rückweg starteten wir mit einer 8:8-Atmung – also stufenweise 8 Schritte einatmen und 8 Schritte ausatmen. Nun mit Blick auf die Schönberger Seebrücke, das Meer zu unserer Rechten und die Sonne im Rücken. Auf den letzten Metern holte Anna uns langsam ins Hier und Jetzt zurück, durch die Konzentration auf unsere Sinne: Was konnten wir sehen, riechen, schmecken und hören? Wie fühlte sich die Haut an? Konnten wir den Sand unter den Sohlen spüren, auf dem wir jetzt wieder angelangt waren?

Zum Abschluss zeigte uns Anna ein paar Dehnübungen, noch immer mit Fokus auf das Atmen. Für die anschließende Meditation durften wir die Augen schließen, den Blick bzw. das Gesicht zum Wasser gerichtet. Als wir die Augen wieder öffneten und den letzten Atemzug, nicht wortwörtlich, genommen hatten, fühlte ich mich sehr entspannt und für das Wochenende gewappnet. Ich habe schon gemerkt, dass mein Körper etwas getan hat und merke auch jetzt, während ich diesen Artikel schreibe, dass dieses Gefühl noch immer anhält.

Kurse mit Anna

Die BreathWalks von Anna dauern in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten und finden immer an der frischen Luft statt. Auf ihren Walks setzt Anna auf verschiedene Schwerpunkte, wie zum Beispiel „Zerstreute Energien sammeln“, „Von Angst zu innerer Gelassenheit“ oder „Geistige Klarheit“. Dabei schaut sie auch, was brauchen ihre Teilnehmenden heute vielleicht besonders und passt den BreathWalk gern an. Ihr könnt bei Anna nicht nur BreathWalks besuchen, sondern auch an Yogaretreats teilnehmen. Ihr jüngstes Retreat fand auf Mallorca statt, das nächste wird in Hamburg und im Februar im Allgäu stattfinden. Hier habt ihr über einen längeren Zeitraum die Möglichkeit, euch zu erden und in Einklang mit Körper und Geist zu kommen. Anna hat außerdem eine Leidenschaft für Kräuterkunde, die sie mitunter einfließen lässt, indem ihr zusammen eigene Teemischungen und anderes aus heimischen Kräutern herstellen könnt. Weitere Infos zu Annas Angeboten findet ihr hier: www.annavoelckers.com

Mein Fazit

Das BreathWalking war eine schöne Erfahrung, die ich mit Sicherheit wiederholen werde. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass das BreathWalking vor allem für diejenigen ist, die vielleicht keine großen Fans von Yoga oder Pilates sind. Denn es braucht nicht immer ein Studio und eine Matte, um sich den Fokus zurückzuholen. Es reicht vielleicht auch einfach ein Spaziergang am Meer mit einer Trainerin, die einen mit ruhiger Stimme und einer Gelassenheit begleitet, wie es heute unsere Trainerin Anna gezeigt hat.

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