In Klönstedt möchten wir uns mit euch regelmäßig über Themen austauschen, eure Meinungen hören und zusammen Ideen entwickeln – wie im „echten“ Leben, wenn man die Nachbar:innen auf einen Schnack trifft oder auf der Gemeindeversammlung miteinander diskutiert.

Wie geht es weiter?

Ein Thema, das vermutlich uns alle beschäftigt: Wie wollen wir in Zukunft leben? Ganz klar, die vergangenen zwei Jahre haben vieles verändert. Vor März 2020 sah unser Alltag anders aus – und das ist noch untertrieben. Aber nicht nur die Pandemie, sondern auch die Klimakrise und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine sorgen dafür, dass wir unser Handeln und unseren Alltag hinterfragen. Wie geht es weiter? So wie vorher? Oder möchten wir Dinge verändern, Prioritäten anders setzen? Wie möchten wir in Zukunft wohnen, arbeiten, und leben? In der Stadt, einer Kleinstadt oder auf dem Dorf?

Fokus auf Mobilität und Nachhaltigkeit

Schon 2021 haben acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften), das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer IAO und der Bayerische Rundfunk (BR) sich genau mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Dafür haben sie gemeinsam mithilfe der Studie „STADT.LAND.CHANCEN“ herausgefunden, welche Wünsche Bürger:innen an ihr zukünftiges Leben in urbanen, suburbanen und ländlichen Gebieten haben.
8787 Teilnehmende haben die Forschenden befragt. Eines der Ergebnisse: Menschen aus dem ländlichen Raum und Stadtbewohner:innen bewerten die Herausforderungen, die zukünftig auf sie warten, zum Teil unterschiedlich. Was sie eint ist, dass sie mehr mitgestalten möchten und Mobilität und Nachhaltigkeit im Fokus stehen.

Wunsch nach mehr Transparenz

Ganz gleich, ob die Befragten aus dem städtischen oder aus dem ländlichen Raum stammen – der Wunsch nach ökologischer Nachhaltigkeit ist groß. Alle Befragten zeigten Interesse daran, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu bauen, regional und gut informiert zu konsumieren und die Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten: Etwa 9 von 10 Befragten (Stadt: 92,2 Prozent, Land: 87,7 Prozent) hoffen, zukünftig vor allem mit grüner Energie unterwegs sein zu können. Außerdem äußerten viele der Studienteilnehmer den Wunsch nach mehr Transparenz. Um einschätzen zu können, welchen Einfluss ein bestimmtes Produkt auf die Umwelt hat, bedarf es einer deutlichen Kennzeichnung. Bei Befragten vom Land war die Skepsis gegenüber neuartigen nachhaltigen Lebensmitteln wie etwa „Laborfleisch“ größer. 94,2 (Stadt) bzw. 95,7 (Land) Prozent der Befragten gaben an, es sei ihnen wichtig, dass gekaufte Lebensmittel in der Region angebaut wurden.

Symbol von Elektroauto mit Kabel auf Asphalt

Versorgung auf dem Land

Gleichzeitig sorgen sich Landbewohner:innen im Rahmen der Studie mehr in Bezug auf zukünftige Mobilität. Viele Einwohner:innen ländlicher Gebiete sind auf ihr Auto angewiesen und bezweifeln, dass in ihrer Nähe neue Mobilitätsangebote entstehen werden. Darüber hinaus machen sie sich Gedanken um Nahversorgung, kulturelle Angebote und die künftige Gesundheitsversorgung in den ländlichen Gebieten.
Den Städter:innen unter den Teilnehmenden ging es mit Blick auf die Mobilität eher um den Wunsch nach flexiblerem und ortsunabhängigerem Arbeiten sowie Homeofficemöglichkeiten, um weniger pendeln zu müssen. Außerdem sorgen sie sich mit Blick auf die Zukunft mehr um steigende Mieten und hohe Lebenskosten. Weitere Themen sind der Wunsch nach Naherholungsgebieten und ausreichend Raum für Natur in den Städten.
Generell zeigten in der Umfrage sowohl die Befragten im ländlichen als auch im städtischen Raum das große Bedürfnis, ihre Wohnumgebung aktiv mitzugestalten. Die große Mehrheit (mehr als 87 Prozent) möchte über Zukunftsthemen informiert werden, und zwar frühzeitig, um neue Entwicklungen begleiten und mitgestalten zu können. Bei allen bestand eine Sehnsucht nach Gemeinschaft und gleichzeitig die Angst vor Vereinsamung.

Vor allem Gemeinsamkeiten

Insgesamt wurde bei der Befragung deutlich: Es gibt zwar in vielen Punkten Unterschiede zwischen Städter:innen und Bewohner:innen des ländlichen Raums, die Antworten unterscheiden sich allerdings meistens nur in der Stärke der Zustimmung oder Ablehnung. Die generelle Richtung ist die Gleiche. Nur bei Fragen, die mit der aktuellen Wohnsituation zusammenhingen, stimmte die eine Gruppe im Mittel zu und die andere lehnte sie ab. Die Forschenden schließen daraus, dass Land- und Stadtbewohner:innen meistens sehr ähnliche Sorgen und Wünsche haben. Die Unterschiede finden sich nur bei Themen wie Bezahlbarkeit von Wohnraum, der Erreichbarkeit von Naherholungsgebieten, dem Kulturangebot oder der Verfügbarkeit von neuartigen Mobilitätsangeboten.

Blick über Wiesen und Felder am Wegesrand mit Siedlung auf Hügel im Hintergrund

Der Lieblingswohnort der Deutschen

Spannend ist auch das Ergebnis einer Befragung des Instituts Kantar im Auftrag der BHW Bausparkasse. In der repräsentativen Umfrage mit mehr als 2500 Menschen wurden diese gefragt, wo sie gerne leben würden, wenn sie frei wählen dürften. Dabei kam heraus, dass nur jede:r Achte gerne in einer Großstadt lebt. Stattdessen ist der Lieblingswohnort der Deutschen das Dorf. Selbst die Mehrheit der Großstadtbewohner:innen würde gerne mindestens an den Stadtrand oder sogar in eine Kleinstadt oder ein Dorf ziehen. Die Gründe waren aber nicht nur bezahlbarer und größerer Wohnraum, sondern auch der Wunsch, mehr im Grünen zu leben. Diese Sehnsucht betrifft laut der Umfrage nicht nur ältere Menschen. Auch bei den unter 40-Jährigen dominierte mit 59 Prozent die Sehnsucht nach einem ländlicheren Leben.

Jetzt seid ihr dran!

Diskutiert mit uns in Klönstedt: Lebt ihr aktuell auf dem Land oder in der Stadt? Wie und wo möchtet ihr in Zukunft leben? Wo seht ihr Probleme und Schwierigkeiten, wo Chancen? Welche Bereiche beschäftigen euch am meisten?
Wir freuen uns auf den Austausch und aufs Ideensammeln mit euch – in den kommenden Wochen bei Instagram und hier in den Kommentaren.

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