Kategorien: Natur & Umwelt

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Das Häckselgut wird auf der Siloplatte mit einem Radlader verdichtet.

Um Biogas zu erzeugen, muss eine Biogasanlage Biomasse vergären. Welche Energiepflanzen für diesen Zweck auf dem Hof Wolbring angebaut werden und wie genau das im Jahresverlauf funktioniert, beschreibt unsere Kolumnistin Dorothee in ihrem neuen Beitrag.

Der Energiepflanzenanbau für die Biogasanlage spielt auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb eine große Rolle, deshalb möchte ich für euch näher darauf eingehen. Bei uns nutzen wir zur Energiegewinnung die Energiepflanzen Mais als Hauptfrucht und Futterroggen als Zwischenfrucht. Gülle und Mist aus unserer Tierhaltung sind weitere Komponenten, die bei uns der Energiegewinnung dienen.

An dieser Stelle soll aber wie gesagt der Energiepflanzenanbau das Thema sein. Als Zwischenfrucht wird die Frucht bezeichnet, die zwischen den Hauptfrüchten angebaut wird. Da wir ein innovativer Betrieb sind, der zielgerichtet auch Neues ausprobiert, haben wir Anbauversuche mit verschiedenen Zwischenfrüchten gemacht. Der Futterrogen brachte im Vergleich mit Sonnenblumen, Hirse und Sommergetreide die besten Ertragsergebnisse.

Energiepflanzen sind nachwachsende Rohstoffe

Alle diese Energiepflanzen gehören zu den nachwachsenden Rohstoffen, das heißt, sie stehen in relativ kurzer Zeit erneut zur Verfügung und wandeln CO2 in Sauerstoff um. Im Gegensatz dazu gibt es die fossile Energie, wie zum Beispiel die Steinkohle, die über Millionen von Jahren entstanden ist und deshalb in einem begrenzten Rahmen zur Verfügung steht und CO2 bei der Verbrennung ausstößt.

Die Getreidepflanze Futterroggen wird auch als „Grünroggen“ bezeichnet, weil sie vor Ausreifung des Kornes geerntet wird – normalerweise ist die Pflanze dann noch grün. Futterroggen setzt man auch in der Rindviehhaltung für Futterzwecke ein.

Grünroggen als Zwischenfrucht

Im vergangenen Herbst haben wir Futterroggen ausgesät, nachdem wir unsere Kartoffeln geerntet haben. Der Futterroggen sorgt für eine Begrünung des Ackerbodens im Winter, dieses wirkt einer Auswaschung der Restnährstoffe entgegen, da diese dann durch das Wachsen der Getreidepflanze darin gebunden werden. Zusätzlich ist es ein Schutz gegen Bodenerosion und vorteilhaft für alle Bodenlebewesen.

Mit Beginn der Wachstumsperiode, das heißt etwa Ende Februar, düngen wir den Futterroggen mit dem organischen Naturdünger aus der Biogasanlage, damit er sich entwickeln kann. Die Ernte des Futterroggens erfolgt dann nach dem Ährenschieben, das ist je nach Witterung in der Zeit von Ende April bis Mitte Mai.

Aussaat der Hauptfrucht Mais

Das Häckselgut bringen wir zur Siloplatte, wo wir es mit einem Radlader verdichten. Anschließend decken wir den Haufen mit einer Silofolie luftdicht ab. Der Silierprozess sorgt für eine Konservierung der Silage.
Direkt nach der Ernte des „Grünroggens“ bereiten wir den der Ackerboden für die Aussaat der Hauptfrucht Mais vor. Das bedeutet, dass wir den organischen Naturdünger aus der Biogasanlage mit Hilfe einer Scheibenegge, die hinter dem Güllefass angebaut ist, ausbringen.

Danach wird in einem Arbeitsgang der Ackerboden nochmals gelockert, geeggt, rückverfestigt und Mais ausgesät. Seit letztem Jahr haben wir unsere Anbaumethode dahingehend geändert, dass wir eine pfluglose Bewirtschaftung durchführen. Wir versprechen uns dadurch Wassereinsparung, bessere Aktivität der Bodenlebewesen und Kosteneinsparung.

Um zu verdeutlichen, wieviel Energie durch den Anbau von 1ha Mais entsteht, hier eine Beispielrechnung:

Höre dir hier den Beitrag noch einmal auf Plattdeutsch an:

Wenn ihr zum Thema Energiepflanzen noch Fragen habt, stellt sie gern in den Kommentaren oder schreibt eine Mail an info@kloenstedt.de.

Ausflugstipp: Besichtigung des Speicherkraftwerks

Du hast Lust, Dorothee und den Hof Wolbring kennenzulernen? Dann buch hier über die App aufs Land eine Besichtigung des Speicherkraftwerks auf dem Hof Wolbring! Zusätzlich erfährst du auch etwas über den landwirtschaftlichen Betrieb mit Bullenmast, Getreide- und Kartoffelanbau.

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