Im Frühjahr hat sich Lea aus unserem Team ein Hochbeet gebaut und zum Bepflanzen in der Landgärtnerei Kobs in Dersau die ersten zarten Pflänzchen gekauft. Seit einiger Zeit freut sie sich nun über reichlich Salat und andere leckere Dinge, die sie regelmäßig ernten kann. Um auch im Sommer noch ganz viel Salat und Gemüse zu haben und schöne Blumen genießen zu können, war sie noch mal in der Gärtnerei von Wolfgang Kobs und hat sich hilfreiche Tipps zum Thema Garten und Balkon von ihm geholt.

Kann ich im Sommer den Garten hauptsächlich genießen oder gibt es Dinge, die ich unbedingt tun sollte?

Am besten ist es natürlich, wenn sich Gartenarbeit und Genießen miteinander verbinden lassen … Aber ja, nur, wenn man auch im Sommer einige Punkte beachtet, entwickeln sich die Pflanzen gut und man kann sich über Wachstum und Blüte freuen. Unumgänglich ist natürlich das Gießen. Und auch das Düngen einiger Pflanzen ist im Sommer nicht außer Acht zu lassen. Schädlinge sollte man ebenfalls im Blick haben – Läuse zum Beispiel. Einige Gehölzschnittarbeiten, an immergrünen Pflanzen (z. B. Buchsbaum, Eibe, Ilex) stehen im Sommer ab Juli auch auf der „Garten-To-Do-Liste“.

Was kann ich tun, damit Sommerblumen und Stauden möglichst oft oder lange blühen?

Rosen sollte man nach der ersten Blüte ein Drittel zurückschneiden. Dann kann man sich über eine erneute schöne Blüte freuen. Auch Lavendel, Frauenmantel, Katzenminze, Salbei und Storchschnabel können mit einer kleinen Heckenschere zurückgeschnitten werden. Schneidet man den Rittersporn im Sommer nach der ersten Blüte zurück, kann man sich ebenfalls über eine zweite freuen. Deshalb eignet er sich auch toll als Schnittblume. Auch die Zierkirsche und Mandelbäumchen sollten nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Einen Hibiskus sollte man hingegen im Sommer nicht mehr zurückschneiden, sondern schon etwa im April. Laubhecken wie Buchenhecke kann man gut im Juli zurückschneiden. Als Richtwert kann man sagen: Je früher im Kalenderjahr, desto mehr zurückschneiden, je später im Jahr, desto weniger.

Für Pfingstrosen als Schnittblume habe ich auch ein paar Tipps: Erst ernten, wenn die Knospe schon geöffnet ist, aber noch nicht zu doll blüht, damit man möglichst lange etwas davon in der Vase hat. Wenn die Knospe noch nicht geöffnet ist, blüht sie in der Vase nicht auf, wenn sie schon zu weit aufgeblüht ist, verblüht sie innerhalb kürzester Zeit. Pfingstrosen im Garten sind sehr pflegeleicht – sie müssen nicht gedüngt werden und sind winterhart. Der Rückschnitt sollte im Sommer allerding noch nicht erfolgen, sondern erst später im Jahr. Einmal blühende Rosen sollen verholzen und bilden Hagebutten – somit sind sie auch winterhart. Die Mehrfachblühenden blühen immer wieder, bis es zu kalt wird. Grundsätzlich gilt: Starker Schnitt, starker Trieb.

Wie und womit sollte ich in den Sommermonaten düngen?

Alle Kübelpflanzen sollten mit wasserlöslichem Dünger gedüngt werden. Die frisch zurückgeschnittenen Pflanzen, wie zum Beispiel Rosen, freuen sich über eine Düngergabe im Sommer. Bei der ersten Düngergabe im Frühjahr sollte organischer Dünger zur Pflanzung in die Erde eingebracht und im Sommer dann mit mineralischem Dünger nachgedüngt werden.
Im Sommer haben starkzehrende Pflanzen aufgrund der Lichtintensität, der Tageslänge und der Temperatur einen hohen Nährstoffbedarf und können den Dünger daher gut aufnehmen. Im späteren Jahresverlauf besteht dann kein Bedarf mehr. Hortensien und Rosen sind Beispiele für Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf. Wichtig ist, dass Düngung differenziert betrachtet wird, nicht alle Pflanzen haben den gleichen Bedarf, einige müssen gar nicht gedüngt werden.

Was kann ich gegen Schnecken im Hoch- und Gemüsebeet machen?

Ein Trick, um Schnecken vor allem aus dem Hochbeet fernzuhalten, ist das Kupferband. Dies bekommt man in gut sortierten Baumärkten oder im Gartencenter. Das Band wird außen um das Hochbeet oder die Beetbegrenzung festgemacht und hindert so die Schnecken daran, an die Pflanzen zu kommen. Denn beim Berühren des Bands kommt es zu einer chemischen Reaktion, die für die Schnecken unangenehm ist und so drehen sie lieber wieder um und lassen das Gemüse in Ruhe.

Was kann ich im Hoch- und Gemüsebeet nach der ersten Salaternte pflanzen?

Grüne Bohnen (Brechbohnen) mögen es sehr gerne warm. Daher ist es optimal sie im Sommer – sogar bis Ende Juli – zu pflanzen. Ich rate davon ab, Salat im Sommer nachzupflanzen. Das funktioniert dann eher wieder gut ab August. Salat ist nämlich eine Langtagpflanze und neigt bei zu viel Licht zum Schießen. Kohlarten wie Kohlrabi und Spitzkohl sind auch eine gute Option im Sommer nach der Salaternte, sie mögen es sehr gerne warm. Auch Rote Beete lässt sich den ganzen Sommer über pflanzen. Ebenso Radieschen und Brokkoli. Im Juli kann man noch Feldsalat und Mangold setzen. Spinat ist etwas für den Spätsommer. So hat man auch im Hochsommer noch etwas für den Salat im Garten. Bundzwiebeln kann man auch im Sommer noch pflanzen, genauso wie Knoblauch – das geht das ganze Jahr über. Kapuzinerkresse und Ringelblume kann man im Sommer sogar noch säen.
Für Kräuter bietet es sich an, eine extra Kiste oder ähnliches zu planen, um im Hochbeet Platz für wechselnde Pflanzen zu haben.

Was lässt sich mit wenig Platz auf dem Balkon gut in Kübeln anbauen?

Da ist ganz klar Pflücksalat zu empfehlen. Auch Rucola nimmt verhältnismäßig wenig Platz weg und lässt sich den ganzen Sommer über ernten. Der wächst immer wieder nach und lässt sich mit etwas Glück sogar überwintern. Kleine Snacktomaten für den Topf, genauso Paprika, Zucchini und Auberginen bieten sich an. Auch Kartoffeln kann man im Topf oder in einem Kartoffelsack anbauen, das ist dann aufgrund der geringen Menge natürlich eher zum Spaß als zur Ernährung. Physalis lässt sich auch super im Topf auf dem Balkon anbauen. Spalierobst im großen Kübeln ist ebenfalls ein tolle Sache, wenn man einen großen Balkon hat.

Was muss ich beim Gießen beachten? Welche Pflanzen benötigen viel Wasser, welche weniger?

Bei den Nutzpflanzen sind es vor allem Gurken, Tomaten und Paprika, die viel Wasser benötigen, um sich gut entwickeln zu können. Am besten ist es, morgens zu gießen. Im Frühsommer, wenn es nachts manchmal noch kälter wird, wird die Erde durch das Wasser kalt. Im Hochsommer, wenn es heiß und trocken ist, ist es natürlich besonders wichtig, viel und ausreichend zu gießen. Das kann dann auch abends sein oder an besonders warmen Tagen und mit wenig Regen auch mal morgens und abends. Kübelpflanzen muss beim Gießen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie nur eine gewisse Menge Wasser speichern können und die Erde im Kübel schneller austrocknet. Einen hohen Wasserdarf haben zum Beispiel Margariten, Petunien und Hortensien. Geranien beispielsweise können besser mit Trockenstress umgehen.

Warum verlieren viele Apfelbäume im Frühsommer Teile ihrer unreifen Früchte? Und ist das auch bei anderen Obstbäumen der Fall?

Vorrangig lässt sich das bei Äpfeln beobachten, kommt aber auch bei Birnen- oder Pflaumenbäumen vor. Es gibt den sogenannten Juniwurf – die Obstbäume werfen einige unreife Früchte ab, wenn zu viele dran sind. Ein anderer Grund kann natürlich auch ein Befall sein. Wenn das der Fall ist, ist es sehr wichtig, dass heruntergefallene, unreife Obst wegzusammeln und wegzuschmeißen, um zu verhindern, dass das befallene Obst die zweite Generation auch infiziert.

Extra-Tipp gegen Läuse:
Besonders hartnäckig sind die schwarzen Läuse. Sie befallen zum Beispiel Zitrusbäume und Bohnen. Auch der Schneeball ist häufiger davon betroffen. Was besonders gut gegen die Läuse wirkt, ist das sogenannte „Neemöl“. Es ist ein biologisches Mittel, das mit Wasser verdünnt aufgesprüht wird. Klappt ziemlich zuverlässig.

Über die Landgärtnerei Kobs

In der Landgärtnerei Kobs in Dersau, die schon in dritter Generation geführt wird, gibt es nicht nur eine große Auswahl an Nutz- und Zierpflanzen und eine gute Beratung, sondern in der Saison auch verzehrfertiges Gemüse zu kaufen. Seit Mai kann man dort sogar eine wöchentliche Gemüsekiste bestellen. Außerdem ist das selbstangebaute Gemüse über die Marktschwärmer bestellbar.
Bei einem Besuch in der Gärtnerei kann man es sich außerdem im „Café im Grünen“ mit einem Stück Kuchen oder Eis und einem leckeren Getränk inmitten der Pflanzen drinnen oder draußen gemütlich machen. Wenn man Glück hat, kann man dabei sogar Klaviermusik genießen. Wer in der Nähe von Plön ist, sollte also auf jeden Fall Zeit für einen Abstecher in die Gärtnerei einplanen!

Für mehr Transparenz: Dieser Beitrag ist schon einmal in unserem ehemaligen Abo-Bereich erschienen.

Teile es mit deinen Freunden!

Wie kann ich Klönstedt unterstützen?

Das ist ganz einfach. Es sind die vielen kleinen Taten, die Klönstedt groß werden lassen. Melde dich zum Newsletter an, folge uns auf Instagram, lies unsere Artikel, schau unsere Videos, oder nimm an unseren Dorftreffen teil. Neben all der Liebe, die in diese Inhalte und Veranstaltungen fließt, kostet die Herstellung der Inhalte auch Geld. Damit Klönstedt auch weiterhin nur wenig Werbung zeigen muss, benötigen wir finanzielle Unterstützung von euch. Wir informieren euch bald über eine neue Möglichkeit, wie ihr Klönstedt auch finanziell unterstützen könnt.