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Hi, ich bin’s, Sarah. Mein Mann und ich haben uns gerade ein Haus auf dem Land gekauft, mir damit einen Lebenstraum erfüllt und ein Kindheitsversprechen eingelöst. Aber einmal auf Anfang: Ich bin 31 und lebe aktuell mit meinem Mann und unserem Kind in Potsdam. Wenn ich nicht gerade Webauftritte für Firmen plane und erstelle, liebe ich es, zu gärtnern, zu fotografieren und zu handwerken. In Klönstedt möchte ich von meinem Herzensthema berichten: Unserem neuen alten Haus.
Ich lebe seit 11 Jahren in der Stadt und bin vorher 20 Jahre lang glücklich und unbeschwert in ein und demselben kleinen Dorf in der Prignitz aufgewachsen. Bei uns gibt es mal mehr, mal weniger aber immer in etwa 100 Einwohner. Es gibt eine wunderschöne alte Kirche und drumherum ebenso wunderschöne alte Häuschen. Obwohl ich in meinem Leben viel gereist bin, habe ich nie einen Ort gefunden, den ich schöner und lebenswerter empfunden habe als meine kleine Heimat. Das mag an der Tatsache liegen, dass bereits meine gesamte Familie über mehrere hundert Jahre und in vielen Generationen an genau diesem Fleckchen Erde lebte. Oder aber an der Gelassenheit, der Zugehörigkeit und der Vertrautheit, die ich in meinem Heimatdorf spüre. Denn genau das waren die Gefühle, die ich vermisste, als ich in die Stadt zog. Ein paar Jahre, viele Tränen und Stunden voller Ahnungslosigkeit später merkte ich, was mir fehlte: meine Heimat.
Das Leben in der Stadt
Ich erinnerte mich an ein Kindheitsversprechen von mir: Als ich etwa 12 Jahre alt war, ging ich gerade auf der Dorfstraße nach Hause, als mir bewusst wurde, dass ich irgendwann einmal aus meinem schönen Dorf wegziehen müsste, um Deutsch studieren zu können. Damals wollte ich noch Deutschlehrerin werden. Die Vorstellung machte mir Angst, doch diese legte sich wieder, als ich mir sagte: Na und? Wenn es da so schlimm ist, kannst du ja wieder zurückkommen, wenn du fertig bist. Der Plan stand also und von da an freute ich mich aufs Studium und träumte vom Leben in einer großen Stadt.
Ich hatte ja keine Ahnung, was man alles als schlimm empfinden und an was man sich plötzlich erfreuen kann, wenn einen das Heimweh plagt. Als es irgendwann zwischen Prüfungsstress, Arbeiten und Hausarbeiten schreiben ganz schlimm wurde und ich nicht nur die Wahl der großen Stadt, sondern auch mein ganzes Studium hinterfragte, dachte ich wieder an meinen Spaziergang auf der Dorfstraße zurück und plötzlich hatte ich mein altes Ziel wieder vor Augen: Ich mache dieses Germanistikstudium fertig und ziehe dann einfach wieder zurück.
Traumhaus im Heimatdorf
Gesagt, getan. Als mein Mann und ich anfingen, nach einem passenden Haus in meinem Heimatdorf zu suchen, fiel mein Blick auf das schöne alte Haus, das mein Papa damals ausgebaut hatte, als ich 12 war. Wie viele Nachmittage hatte ich dort mit ihm auf der Baustelle verbracht.
Ich saß mit im Bagger, als ein großes Loch für die Klärgrube ausgehoben wurde, ich schlenderte durch den verwilderten Garten und stand im Weg, als die Jalousien eingezogen wurden. Selbst, wenn ich nachts schlief, wandelte ich noch im Traum durch das Haus, saß im Ohrensessel am Fenster und schaute auf die Dorfstraße.
Ich erinnere mich genau daran, wie traurig ich war, als meine Eltern mir damals erzählten, dass das Haus nun an ein Ehepaar aus Berlin verkauft sei. Aus der Traum vom romantischen Garten und gemütlichen Sessel im Wohnzimmer.
Doch was soll ich sagen? Heute, fast 10 Jahre später, konnten mein Mann und ich mein Traumhaus ergattern und dürfen es nun unser Eigen nennen – mit all seinen Möbeln, Geschichten und Zeugnissen vorheriger Bewohner.
Wie wir es bekommen haben und welche Abenteuer auf uns warten, wie es ist, weiterhin als Dorfkind in der Stadt zu leben, obwohl man sein Traumhaus auf dem Land besitzt und was auf dem Heuboden ist, auf dem seit 20 Jahren niemand mehr war, das erzähle ich dir hier in Klönstedt.
Hör dir hier Sarahs Vorstellung auch auf Plattdeutsch an:
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