Kategorien: Natur & Umwelt
In Sachen Nachhaltigkeit hat sich im Bereich von Periodenprodukten so einiges getan. Unsere Kolumnistin Jana hat in ihrem neuen Beitrag die verschiedenen Möglichkeiten genauer unter die Lupe genommen und festgestellt: nachhaltige Alternativen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für’s Portemonnaie.
Erinnert ihr euch noch an diese zwei Typen bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, die mit pinken Einmal-Handschuhen die Frauen-Hygiene revolutionieren wollten? Die pinkfarbenen Handschuhe sollten es möglich machen, Binden und Co. im blicksicheren Müllbeutel unterwegs entsorgen zu können. Das war wohl die schlechteste Geschäftsidee der letzten zehn Jahre! Sinnloser Plastikmüll trifft auf pinkes Klischee-Denken. Natürlich ist am Ende nichts daraus geworden. Doch der Grundgedanke, neue Produkte (im besten Fall wirklich sinnvoll und auch nachhaltig) für die Periode zu entwickeln, ist ja ein guter. Bei der Recherche zu dieser Kolumne merke ich schnell: In puncto Nachhaltigkeit hat sich hier so einiges getan. Der Markt ist voll von Stoffbinden, Bio-Tampons, Menstruationstassen und Periodenunterwäsche. Ich habe die verschiedenen Produkte mal genauer unter die Lupe genommen.
96 Prozent der Frauen nutzen Wegwerfprodukte
Die meisten Frauen setzen hierzulande noch immer auf Einwegprodukte. Laut einer repräsentativen Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts „Splendid Research“ aus dem Jahr 2019 greifen 96 Prozent der Frauen zu klassischen Tampons, Slipeinlagen oder Binden. In puncto Schadstoffe schneiden diese meist gut ab, da müssen wir uns tatsächlich erstmal keine Sorgen machen. Stiftung Warentest hat vergangenes Jahr zahlreiche Binden und Co. geprüft und für gut befunden. Nur ein Tampon – übrigens von einer Bio-Marke – schnitt schlecht ab, da im Labor Tenside nachgewiesen wurden, die ähnlich wie ein Hormon wirken sollen.
Grundsätzlich sind Bio-Tampons und Bio-Binden natürlich umweltfreundlicher. Die verwendete Baumwolle stammt aus biologischem Anbau und ist somit frei von synthetischen Pestiziden. Außerdem sollen die Produkte laut der Hersteller vollständig biologisch abbaubar sein – ein weiterer Pluspunkt. Doch ein Wegwerfprodukt ist ein Bio-Tampon natürlich noch immer.
Periodenunterwäsche und Menstruationstassen
Es gibt inzwischen echte Alternativen für die Frauenhygiene, die ohne viel Müll auskommen. Die Menstruationstasse ist dabei wohl eine der bekanntesten. Sie wird wie ein Tampon eingeführt und das darin gesammelte Blut muss dann nur noch regelmäßig entleert werden. Zwischendurch spült man die Tasse immer wieder mit Wasser aus, am Ende der Periode dann mit kochendem Wasser einmal sterilisieren. Eine echte umweltfreundliche und zudem praktische Alternative, die den weiteren Vorteil hat, im Gegensatz zum Tampon die Vulva bei geringer Blutung nicht gleich auszutrocknen.
Genau wie die Menstruationstasse ist auch die Periodenunterwäsche wiederverwendbar. Ich habe mich persönlich schon immer gefragt, wie das eigentlich genau funktionieren soll. Läuft man dann nicht trotzdem irgendwie in seinem eigenen Blut durch die Gegend? Klar, das Blut bleibt im Höschen, doch spüren soll man es überhaupt nicht. Denn im Schritt der Höschen befinden sich meist mehrere Schichten, die ein Auslaufen verhindern sollen. Je nach Hersteller variieren diese Schichten ein wenig, doch das Grundprinzip bleibt gleich. Die oberste Schicht sorgt dafür, dass du dich trocken fühlst, wie in einem klassischen Slip. Eine darunterliegende Schicht fängt das Menstruationsblut auf – ähnlich wie eine Binde dies tun würde. Darunter wiederum ist eine Schicht (z. B. aus Nylon), die verhindert, dass das Blut durch das Höschen sickert. Periodenhöschen können meist zwischen ein bis drei Tampons ersetzen. Nach dem Tragen werden die Höschen ganz einfach in der Waschmaschine gereinigt und sind dann wieder einsatzbereit. Klingt ziemlich einfach, oder?
Nachhaltige Alternativen lohnen sich
Die amerikanische Zeitung „Huffington Post“ hat übrigens vor ein paar Jahren mal ausgerechnet, was eine Frau in ihren gesamten Leben so für ihre Periode berappen muss (wenn sie herkömmliche Binden, Tampons und Co. verwendet). Das Ergebnis: Rund 18.000 Euro. Inzwischen dürfte diese Zahl aufgrund der steigenden Preise noch deutlich höher ausfallen. Eine nachhaltige Alternative lohnt sich also nicht nur für die Umwelt, sondern auch fürs Portemonnaie.
Hör‘ dir hier Janas Beitrag auf Plattdeutsch an:
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