Frauen müssen auch finanziell selbst fürs Alter vorsorgen. Davon ist immer häufiger die Rede, aber irgendwie ist es auch genauso oft noch ein Angang. Warum du es trotzdem in Angriff nehmen solltest? Unsere digitale Bürgermeisterin Julia Nissen hat ihre Gedanken dazu aufgeschrieben, mit prominenten Anekdoten versehen und ein paar hilfreiche Informationen für dich zusammengetragen. 

Ich war vor einer Weile bei einem Vortragsabend der Landfrauen. Unterschiedliche Frauen haben über sich und ihren Beruf gesprochen. Eine von ihnen, Anfang 30, beschrieb uns ausführlich, wie sie ihren Mann kennenlernte und dafür alles aufgab, um sich in Ruhe der Kindererziehung zu widmen. „Mein Platz auf dem Hof steht fest“, sagte sie und fuhr fort: „Ich bin Mama.“ Ich schaue in die Reihen und alle nickten und waren sichtlich ergriffen. Bei mir machte sich ein Gefühl der Irritation breit. Kommt da noch was? Klar, bis hier hin war alles Bullerbü und romantisch, aber Kitsch und Kinder sind keine Altersvorsorge. Ich hätte mir gewünscht – insbesondere, wenn die Landfrauen einladen, dass dieses Thema mit auf das Tableau kommt. Die Realität war nämlich, dass der Saal nur zu einem Drittel gefüllt war, weil sich viele den Eintritt (25 Euro) nicht leisten wollten.   

Checkheft gepflegt?

Also liefere ich den Vorsorgeteil jetzt nochmal nach. Es gibt unterschiedliche Vorsorgen – die meisten denken bei dem Wort „Vorsorge“ zuerst an die Medizinische. Organcheck, Magen- und Darmspiegelung, Zähne – alles wird regelmäßig geprüft und abgehakt. Wer sein „Checkheft“ pflegt, bekommt sogar von manchen Krankenkassen ein paar Goodies oder gar Rückerstattungen. Ich möchte aber über die Vorsorge reden, die ein größerer Angang ist als eine Darmspiegelung: Die Altersvorsorge. Warum gibt es kein Checkheft für diese?! 

Die Altersvorsorge beruht auf drei Säulen:  

  1. Die gesetzlichen Rente oder Pension
  2. die betriebliche Altersvorsorge und die
  3. private Altersvorsorge, wie Versicherungen, Riester-Rente oder Angebote von den Banken.  

„Also Mädels, sorgt für euch vor!“

Was nicht in dieser Auflistung aufgeführt ist, ist eine Ehe oder Kinder. Und guess what?! Das auch zurecht, denn eine Ehe ist keine Altersvorsorge. Also Mädels, sorgt für euch vor! Insbesondere wenn ihr zum Beispiel längere Auszeiten für Care Arbeit nehmt. Diese Fenster wirken sich leider immer negativ auf eure Renten aus. Sorgt für euch vor in den guten Zeiten. Ich weiß, das mag jetzt keiner hören, aber es kann auch mal sein, dass eine Ehe nicht so lange hält „bis das der Tod euch scheidet“ – und dann? Nehmen wir mal ein prominentes Beispiel: Torsten Albig.

Prominente Homestory fürs Klo 

Ich kann mich noch gut an 2017 erinnern als unser damaliger schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten, Torsten Albig (SPD), sich ein riesen Ding geleistet hatte. Albig hatte in der „Bunten“ ein Interview mit seiner neuen Partnerin Bärbel Boy gegeben. homestory“-Atmosphäre – kommt immer gut im Wahlkampf – oder nicht?! Albig trennte sich ein Jahr zuvor, 2016, von seiner Frau. Er sagte in dem Interview: Leider haben wir beide nicht genügend auf uns aufgepasst. Irgendwann entwickelte sich mein Leben schneller als ihres. Wir hatten nur noch ganz wenige Momente, in denen wir uns auf Augenhöhe ausgetauscht haben. Ich war beruflich ständig unterwegs, meine Frau war in der Rolle als Mutter und Managerin unseres Haushalts gefangen.

Bum. Das sitzt. Und zwar vermeintlich nicht nur bei der Exfrau Albigs, sondern bei all den Müttern, die sich die Zeit nehmen und die Care Arbeit zuhause leisten. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass es auch kommunikativ ein Griff ins Klo war. Solche Interviews müssen extra autorisiert, sprich freigegeben, werden. Er hätte also noch eine Veto-Chance bekommen. Aber weder Albig noch SPD-Pressestab oder seine Lebensgefährtin und PR-Expertin (!) Boy ahnten, was das lostreten würde. Ob es letztendlich an der Homestory lag, dass es nichts wurde mit der Wiederwahl Albigs wäre nun Spekulation 

Ich für meinen Teil halte mich da – um ein zweites prominentes Beispiel zu nennen – lieber an die Sängerin Cher. In einem berühmten TV-Interview 1996 erzählte sie, dass ihre Mutter sagte:

A rich (wo)man 

„Well, Honey, one day you should settle down and marry a rich man. Und sie antwortete ihrer Mutter: Mom, I am a rich man.“ Mit dieser Aussage machte Cher der Welt klar, dass eine Frau keinen reichen Mann an ihrer Seite braucht, um ein erfülltes Leben zu führen oder eine erfolgreiche Karriere haben zu können. Durch ihre selbstbewusste Antwort besteht Cher auf ihrem aus eigener Kraft geschaffenen Status und dessen Erreichbarkeit ohne männliche Hilfe. Der Satz „Mom, I am a rich man“ hat sich über die Zeit mehr und mehr verbreitet und ist zu einem Symbol des Feminismus geworden, und zum Ausdruck für den Anspruch auf Anerkennung, Kompetenz, Macht und Wohlstand von Frauen. Mittlerweile entwickelt dieser Spruch eine Renaissance und er wird – 26 Jahre nach Ausstrahlung – auf T-Shirts und Hoodies gedruckt. Gut lesbar.

Mom, I am a rich man.“

Bleiben wir mal bei diesem Hoodie-Beispiel: Wäre das nicht ein erster Ansatz? Altersvorsorge als Statussymbol? Gut lesbar auf der Brust. Das wäre doch was.  

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